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Nick Hornby How to be good

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chen Gesundheitsdienstes, Lehrern und Psychoanalytikern<br />

umge<strong>be</strong>n, Leuten, denen das Herzblut durch ihre Gap-T-<br />

Shirts tropft, und selbst wenn sie sich in tiefster Nacht<br />

da<strong>be</strong>i ertappen sollten zu glau<strong>be</strong>n, dass alle Obdachlosen<br />

sel<strong>be</strong>r Schuld sind und Drogen nehmen und dickere<br />

Konten ha<strong>be</strong>n als man selbst, würden sie das unter keinen<br />

Umständen am helllichten Tage laut aussprechen, schon<br />

gar nicht auf einer Party. Mike hat sein Publikum falsch<br />

eingeschätzt, und damit kippt die Stimmung im Raum.<br />

Noch vor zwei Minuten sprach David zu Leuten mit<br />

abweisenden Mienen; niemand hier wollte ihm ü<strong>be</strong>l, a<strong>be</strong>r<br />

genauso wenig wollten sie einen <strong>be</strong>trächtlichen Teil ihres<br />

Hauses in den Dienst seiner Sache stellen. Jetzt sieht das<br />

anders aus. Auf wessen Seite stehen sie? Wollen sie den<br />

Schulterschluss mit den erzkonservativen Kräften der<br />

Finsternis, also mit Mike? Oder stellen sie sich auf die<br />

Seite der himmlischen (etwas exzentrischen, möglicherweise<br />

irregeleiteten, a<strong>be</strong>r dennoch himmlischen)<br />

Heerscharen? Eins zu Null für die Engel! rufen die<br />

Psychoanalytiker. Nieder mit den erzkonservativen<br />

Mächten der Finsternis! schreien die schwulen Schauspieler.<br />

Nicht dass sie wirklich rumbrüllen würden. Dafür sind<br />

sie zu zivilisiert. A<strong>be</strong>r um Mike ist sichtlich ein bisschen<br />

mehr Platz als vorher. Die Leute sind von ihm abgerückt,<br />

als würde er gleich irgendeine gewagte Tanzfigur aufs<br />

Parkett legen.<br />

»Wenn Sie dieser Ansicht sind, interessiert Sie wahrscheinlich<br />

nicht, was ich zu sagen ha<strong>be</strong>.«<br />

»Nein. Interessiert mich nicht. A<strong>be</strong>r ich trinke trotzdem<br />

noch aus.«<br />

»Das bleibt Ihnen un<strong>be</strong>nommen. A<strong>be</strong>r wenn ich Sie<br />

bitten dürfte, Ihre Ansichten für sich zu <strong>be</strong>halten? Ich<br />

<strong>be</strong>zweifle stark, dass jemand der Anwesenden sie hören<br />

möchte.«<br />

-211-

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