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Nick Hornby How to be good

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zu mokieren. Hätte ich eine echte Ü<strong>be</strong>rzeugung, würde ich<br />

ihnen irgendeine widerliche selbstgestrickte Weisheit<br />

auftischen, zum Beispiel, dass der gute Samariter es sich<br />

nur leisten konnte, ein guter Samariter zu sein, weil er<br />

seinen alten Computer <strong>be</strong>hielt und… und… ihn erst dann<br />

der Karitas spendete, als er es hinter sich hatte. Irgendsowas<br />

jedenfalls.<br />

A<strong>be</strong>r woran glau<strong>be</strong> ich eigentlich? Offensichtlich an<br />

nicht viel. Ich bin ü<strong>be</strong>rzeugt, es sollte keine Obdachlosigkeit<br />

ge<strong>be</strong>n, und ich wäre jederzeit <strong>be</strong>reit, mit jemandem,<br />

der etwas anderes sagt, kontrovers zu diskutieren. Gewalt<br />

in der Ehe, di<strong>to</strong>. Di<strong>to</strong> Rassismus, Armut und Sexismus,<br />

was weiß ich. Ich glau<strong>be</strong>, dass der staatliche Gesundheitsdienst<br />

unterfinanziert ist und dass der Red-Nose Day<br />

eigentlich eine gute Sache ist, auch wenn es ein wenig<br />

nervt, wenn als Patsy und Edina aus »Absolutely Fabulous«<br />

verkleidete junge Männer sich in Waitrose auf dich<br />

stürzen und Eimer vor deinem Gesicht schwenken.<br />

Schließlich und endlich bin ich der einigermaßen vernünftigen<br />

Ü<strong>be</strong>rzeugung, dass Toms Weihnachtsgeschenke ihm<br />

gehören und nicht anderweitig verschenkt werden sollten.<br />

Da habt ihr's. Das ist mein Manifest. Wählt mich.<br />

Drei Tage später scheinen die Kinder vergessen zu<br />

ha<strong>be</strong>n, dass sie jemals zwei Computer hatten – Molly hat<br />

ihr ohnehin geringes Interesse vollständig verloren, und<br />

Tom verbringt die meiste Zeit mit Pokémon – und wir<br />

erhalten einen Brief vom Frauenhaus, das uns mitteilt,<br />

dass wir für einige sehr unglückliche junge Le<strong>be</strong>n enorm<br />

viel <strong>be</strong>wirkt ha<strong>be</strong>n. An die anderen Dinge glau<strong>be</strong> ich<br />

trotzdem noch, das mit der Armut und dem unterfinanzierten<br />

Gesundheitsdienst. Diese felsenfesten Ü<strong>be</strong>rzeugungen<br />

bringt keiner ins Wanken – außer natürlich, er hat ü<strong>be</strong>rzeugende<br />

Argumente für das genaue Gegenteil.<br />

David hat jetzt ne<strong>be</strong>n seiner Kolumne auch seinen<br />

-112-

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