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Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

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— 132 —<br />

Das nicht, versetzte Fürchtegott, doch möchte ich<br />

wohl ferne Länder, fremde Menschen sehen, um <strong>von</strong><br />

ihnen zu lernen und zugleich zu erkennen, wie unendlich<br />

groß die Allmacht Gottes ist.<br />

Sie hätten also Lust, große Reisen zu machen?<br />

Warum nicht? Es ist mir oft genug zu eng in der<br />

Wohnstube meines Vaters.<br />

Glaub’s gern, versetzte Graf Alban. Aber nur den<br />

Muth nicht verloren, mein Sohn! Denken Sie recht oft<br />

an das Wort: Was man in der Jugend wünscht, hat man<br />

im Alter die Fülle; arbeiten Sie tüchtig, seien Sie brav,<br />

vergessen Sie niemals dabei Gebet und Fürbitte, und<br />

wer mag wissen, ob Sie nicht schon binnen wenigen<br />

Jahren den Wirkungskreis der Missionärin Erdmuthe<br />

Gottvertraut persönlich kennen lernen!<br />

Erdmuthe Gottvertraut, wiederholte Fürchtegott gedankenvoll.<br />

Ja, so heißt sie, sagte Graf Alban. Sie hat sich mit Bewilligung<br />

der Aeltesten diesen Namen gegeben, eben<br />

weil sie überzeugt ist, daß Gott allein sie auf den wunderbaren<br />

Wegen geleiten wird, die sie fortan betreten<br />

soll.<br />

Sie ist wohl noch sehr jung? fragte Fürchtegott<br />

schüchtern.<br />

Alban lächelte wieder sehr fein und sehr freundlich.<br />

Einige Monate über zwanzig Jahre, erwiderte er. Sie<br />

läßt Sie nochmals durch mich grüßen, denn durch den<br />

Abschiedskuß, den sie Ihnen gegeben hat, ist sie Ihre<br />

Schwester vor dem Herrn geworden.<br />

Fürchtegott erröthete und senkte verlegen die Augen.<br />

Graf Alban schwieg und blätterte in Briefen, die<br />

auf dem ihm zur Seite stehenden Tische lagen.

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