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Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

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— 229 —<br />

Weil ich dich leiden mag, Krauskopf? Sieh, du wärst<br />

werth, daß ich dich zauste, aber mir sind meine Hände<br />

zu lieb, ich laß dich laufen.<br />

Auch wenn ich gut bin und schön bitt’, Florel?<br />

Ja, bitt’ nur! Du kannst immer bitten, wenn du Unrecht<br />

hast.<br />

Wie magst du nun zanken zum Gründonnerstage!<br />

sagte Albrecht. Bist so schmuck und lieb wie ein gemaltes<br />

Marienbildel in der Kirche und schau nur, was<br />

für ein Hexengesicht dich jetzt anguckt aus dem Kruge!<br />

– Gleich gib mir die Hand und mach’ ein freundlich Gesicht,<br />

und das geschwind, eh’ die Kinder ihre Bretzeln<br />

kriegen.<br />

Das Befehlen steht dir gut zu Gesicht, versetzte Flora.<br />

Immer zu! da nimm! Aber das muß ich sagen, zum<br />

Ehemann möcht’ ich dich nicht geschenkt!<br />

Albrecht ergriff Flora’s Hand mit Lebhaftigkeit und<br />

wollte sie küssen, diese zog sie jedoch so schnell zurück,<br />

daß seine Lippe nur die Buchenzweige des Zaunes<br />

streifte. Das übermüthig gewordene Mädchen lachte<br />

laut auf und lief den Garten hinan.<br />

So wart’ doch, du Blitzmädel! rief ihr Albrecht nach.<br />

Was gibst du an, Nachmittags? Gehst du in’s Holz oder<br />

muß du im Hause helfen?<br />

Ich werde sein, wo du mich triffst, erwiderte Flora<br />

übermüthig. Vergiß du nur nicht, dich tüchtig mit dem<br />

Wasser zu scheuern! ’s wird ein Unglück geben, fürcht’<br />

ich, morgen in der Kirche. Und nun guten Morgen und

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