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Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

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— 386 —<br />

leben! Mir soll die ganze Welt sich erschließen, und<br />

während ich wirke, Großes schaffe und Ruhm erringe,<br />

will ich alle Schätze der Erde um mich aufhäufen und<br />

in ihrem Besitze schwelgen!<br />

Dünken Ihnen vierzehn Tage eine hinlänglich lange<br />

Zeit? fragte der Graf, da er keine Antwort <strong>von</strong> Fürchtegott<br />

erhielt.<br />

Gewiß, Herr Graf, gewiß, stotterte der mit seinen<br />

Phantasien ringende Jüngling. Es hat ja Eile, wie Sie<br />

sagen, und da soll der Vater sich nicht lange besinnen.<br />

Dann leben Sie wohl, junger Mann, fuhr Graf Alban<br />

fort, indem er aufstand und Fürchtegott freundlich<br />

die Hand reichte. Gehen Sie jetzt zu Herrn Wimmer.<br />

Er wird Sie schon längst erwartet haben. Binnen einer<br />

Stunde sende ich Ihnen das versprochene Schreiben an<br />

den Herrn Vater. Zögern Sie nicht länger, als Sie müssen,<br />

um Ihre Heimath zu erreichen. Ich werde inzwischen<br />

sehr thätig sein, damit nichts unterlassen bleibt,<br />

was Ihnen – so hoffen wir kurzsichtige Menschen – zu<br />

Erreichung Ihrer großen Pläne und Entwürfe förderlich<br />

sein kann.<br />

Der junge <strong>Ammer</strong> fühlte, daß er entlassen war. Er<br />

verbeugte sich stumm vor dem einflußreichen Manne<br />

und wollte gehen. Da rief ihn Graf Alban nochmals<br />

an. Vergessen Sie nicht das Tagebuch, das Ihnen so zu<br />

gefallen schien. Wenn Sie bisweilen darin lesen, wird<br />

dies, glaube ich, Einiges beitragen, Sie in Ihrem Vorhaben<br />

zu befestigen. Es rührt <strong>von</strong> einer edlen Seele<br />

her, die wohl Anlage hat, eine christliche Märtyrerin zu<br />

werden. Adieu. Auf Wiedersehen in vierzehn Tagen!

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