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Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

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— 444 —<br />

Fürchtegott vorwärts, um den Geschäftsfreund nicht<br />

zu verfehlen. Und so sah sich denn der junge <strong>Ammer</strong><br />

recht gegen seine Neigung genöthigt, eine Gegend<br />

kaufmännischen Lebens und großartiger Handelsthätigkeit,<br />

die ihn ungemein fesselte, schon nach wenigen<br />

Minuten wieder zu verlassen.<br />

Beinheim wohnte auf dem »holländischen Brook«.<br />

<strong>Die</strong> gewaltigen, hohen Giebelhäuser, <strong>von</strong> unten bis<br />

oben mit Oelfarbe angestrichen, und da und dort neben<br />

der Thür eine rauschende Linde, gefielen unserem<br />

Freunde. Alles sah stattlich, reich, eigenthümlich aus.<br />

Und zur Linken der stille, tiefe Fleeth, auch hier umrahmt<br />

mit Holzkrahnen, verknüpfte die hier lebende<br />

Kaufmannswelt unmittelbar mit dem segenbringenden<br />

Strome, mithin mit der ganzen nahen und fernen Welt.<br />

Vor einem der stattlichsten Häuser dieser im kaufmännischen<br />

Sinne höchst fashionablen Straße blieb<br />

Erichson stehen.<br />

Hier wohnt Herr Beinheim, sagte der Makler, die<br />

Hausthüre öffnend und Fürchtegott den Vortritt lassend.<br />

<strong>Die</strong>ser wunderte sich, nur den Namen des Bewohners<br />

an der Thür auf glänzendem Messingschilde<br />

zu erblicken, ohne Firma über der Thür. Ueberhaupt<br />

fiel es ihm auf, daß man gerade in der eigentlichen<br />

Stadt der Großhändler keine Firmen fand, was seiner<br />

Meinung nach den Verkehr erschweren mußte. Er<br />

konnte sich’s nicht erklären, wie man jederzeit in der<br />

großen volkreichen Stadt leicht und bequem diese oder<br />

jene Firma auffinden möge.<br />

Eine weite und tiefe <strong>Die</strong>le, mit großen Quadern ausgelegt,<br />

nahm unsere Bekannten auf. Am Ende derselben<br />

sah man durch ein großes und hohes Fenster in

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