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Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

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— 304 —<br />

nicht der unmittelbar nach dem Schlage niederstürzende<br />

Fluthregen, der sich sogleich in einen verheerenden<br />

Wolkenbruch verwandelte, die im Entstehen begriffene<br />

Flamme wieder ausgelöscht.<br />

So kam man denn mit dem bloßen Schreck da<strong>von</strong>.<br />

<strong>Ammer</strong> machte dies Ereigniß sehr nachdenklich.<br />

Er ward schweigsam und trug zur Unterhaltung seiner<br />

Gäste, die des entsetzlichen Unwetters wegen die<br />

Nacht in Weltenburg zubringen mußten, sehr wenig<br />

bei. Nur als der Graf im Laufe des verschiedene Gegenstände<br />

berührenden Gespräches wieder des Glückes<br />

und der besondern Segnungen des Himmels gedachte,<br />

deren die <strong>Familie</strong> <strong>Ammer</strong> sich zu erfreuen habe, sagte<br />

er mit Nachdruck:<br />

Säße ich heute noch ruhig in meinem Weberhause<br />

und hätte nicht hinausgegriffen mit gierigen Fingern<br />

in die Welt, so wäre mir das nicht passirt.<br />

Damit war alles Gespräch zu Ende. Der Weber wies<br />

seinen Gästen ein alterthümliches Zimmer mit sehr<br />

großen altmodischen Himmelbetten für die Nacht an,<br />

und verschloß sich dann, was er auf Weltenburg stets<br />

zu thun pfliegte, in der schmucklosen Kammer, die er<br />

für seinen zeitweiligen Aufenthalt nothwendig hatte<br />

einrichten lassen.<br />

DRITTES KAPITEL. DIE BEUNRUHIGENDE BOTSCHAFT.<br />

Wimmer hatte eine sehr unruhige Nacht. Das lange<br />

Gespräch mit dem schwer zu bestimmenden <strong>Ammer</strong>,<br />

obwohl es größtentheils Graf Alban führte, war für ihn<br />

eine geistige Tortur gewesen. Das Resultat freilich erheiterte<br />

sein Gemüth, denn er sah jetzt alle seine fein<br />

angelegten, im Voraus berechneten Pläne in Erfüllung

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