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Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

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— 807 —<br />

Jahren, ohne daß er es wußte, gänzlich verschwunden.<br />

Aus allem Glanz, den er um sich aufgehäuft hatte,<br />

blickte ihn nur die Sorge tausendgestaltig an.<br />

Und selbst dieser Reichthum – er wußte nicht mehr,<br />

ob er ihn sein nennen, ob er noch stolz darauf sein<br />

durfte! Wieder gedachte er der Zigeunerin, die er gemißhandelt<br />

und die ihm später vor seiner Reise nach<br />

Amerika in der verlassenen Torfhütte so seltsame Worte<br />

zugerufen.<br />

Jetzt möchte ich sie sprechen, sie um Rath fragen!<br />

dachte er, ohne das aufgetragene Frühstück, das er vorhin<br />

bestellt hatte, zu berühren. Ich bedarf des Rathes<br />

eines Unparteiischen und würde ihn gern mit Gold aufwiegen.<br />

Es stellte sich aber weder ein wahrsagendes Zigeunermädchen<br />

noch irgend ein Anderer ein, um den sorgenvollen<br />

Kaufmann zu ermuthigen, der im festen Vertrauen<br />

auf die Umwandelbarkeit des Glückes und in<br />

dem sichern Gefühl des Besitzes zu viel gewagt hatte.<br />

Als Fürchtegott sein Roß wieder bestieg, kam <strong>von</strong><br />

der andern Seite her ein Wagen und bog in die Umhegung<br />

des Gasthauses ein. Der Wagen hielt und der<br />

darin Sitzende stieg aus. Es war der Kaufmann Mirus.<br />

Auch dieser hatte den jungen Herrn <strong>von</strong> Weltenburg<br />

bemerkt, grüßte und redete ihn an.<br />

Schon so früh auf der Reise? fragte er den Reiter.<br />

Herr, ich muß Ihr sagen, wenn Geschäftsleute mit der<br />

Sonne zu Pferde steigen oder sich in eine bezahlte Kalesche<br />

setzen, haben sie immer gegründete Ursache dazu.<br />

Gewiß, Herr Mirus, erwiderte Fürchtegott. Zum bloßen<br />

Vergnügen trabe ich nicht in die Welt hinein, und,

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