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Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

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Gut, es fehlt nur an baaren Mitteln.<br />

So laß uns hoffen. <strong>Die</strong> Arbeiter ahnen doch nichts?<br />

Christlieb sagte achselzuckend: Manchmal besorge<br />

ich, daß sie etwas Ungewöhnliches erwarten, und dann<br />

scheint es mir wieder zweifelhaft. Wüßte ich, wie man<br />

sie mit einer geschickten Täuschung gänzlich verblenden<br />

könnte, so würde wenigstens keine Stockung eintreten.<br />

Für diese Täuschung hat der richtige Tact des gewandten,<br />

die Welt kennenden Grafen den besten Ausweg<br />

gefunden. Wir müssen demnächst mit ganz enormem<br />

Glanz auftreten, dürfen in keiner Weise karg oder<br />

kleinlich erscheinen und vor Allem nicht säumig im<br />

Zahlen sein. Ich werde die nöthigen Summen auftreiben,<br />

um diese Karte unseres Glücksspieles reich mit<br />

Gold zu besetzen. Ein Fest, wie es Weltenburg, wie es<br />

die ganze Provinz noch nie gesehen, soll arrangirt werden<br />

und zwar zu Ehren des Mannes, dem wir den Besitz<br />

dieses Schlosses verdanken. Des Vaters siebzigjähriger<br />

Geburtstag soll die reich decorirten Schloßhallen<br />

<strong>von</strong> Weltenburg mit der glänzendsten Gesellschaft des<br />

Landes erfüllt sehen.<br />

Vergißt du des Vaters Abneigung gegen alle rauschenden<br />

Feste und seine Hinfälligkeit?<br />

Ich vergesse nichts, Bruder. Der Vater wird uns nicht<br />

hindern, er wird unser Verfahren sogar billigen, sobald<br />

die Einflüsterungen des alten Mirus durch mich entkräftet<br />

worden sind.<br />

Und wie lange, glaubst du, kann man ihn über unsere<br />

wahre Lage täuschen?<br />

Für immer, d. h. bis an seinen Tod. Graf Alban’s gegebenes<br />

Wort ist mir ein ganzes Vermögen werth.

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