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Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

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— 159 —<br />

Ich kann nicht begreifen, fuhr <strong>Ammer</strong> fort, wie ein<br />

Wiener Lottomann gerade auf uns verfällt. Das ist sonderbar<br />

und geht mir im Kopfe herum.<br />

So gar auffallend ist es doch nicht, Vater, erwiderte<br />

Christlieb. <strong>Die</strong> böhmischen Fabrikanten und Kaufleute<br />

in den großen Dörfern im Gebirge spielen viel<br />

und gern, und wird Herr Zobelmeier gelegentlich einmal<br />

<strong>von</strong> dir gehört, dich als einen Mann schildern gehört<br />

haben, der wohl ein paar Böhmen für eine Terne<br />

oder Quinterne ausgeben könnte. Es thun’s ihrer Viele<br />

auf unserer Seite, ich weiß es. D’rum mag’s wohl auch<br />

nicht verboten sein.<br />

Hm, brummte <strong>Ammer</strong>, sah seinen Sohn mit durchdringendem<br />

Blicke an, und schüttelte wiederholt den<br />

Kopf. Draußen hörte man Schellengeläute, das rasch<br />

näher kam. Zwei städtische Schlitten mit eleganten<br />

Decken glitten die Gasse herauf. In dem vordersten<br />

saßen zwei Personen, im zweiten nur ein einzelner<br />

Mann, der sich aber dergestalt in eine Wildschur<br />

gehüllt hatte, daß es unmöglich war, seine Gesichtszüge<br />

zu erkennen. <strong>Die</strong>ser zweite Schlitten hielt vor dem<br />

Hause des Webers, der dicht in Pelz Verhüllte stieg aus,<br />

sagte dem Kutscher einige Worte, worauf dieser umwendete<br />

und zurückfuhr und gleich darauf läutete die<br />

Schelle der Hausthür.<br />

Besuch und vor Mittag? sagte <strong>Ammer</strong>, geschwind<br />

seine Pelzjacke anziehend und mit der Sammetkappe<br />

sein Haar wieder bedeckend. Wer kann das sein?

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