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Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

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— 998 —<br />

Mit dieser Veränderung des Geschäfts mußte nothwendig<br />

auch eine Umgestaltung aller Verhältnisse innerhalb<br />

der Kreise sich verknüpfen, auf welche die <strong>Ammer</strong><br />

mit ihrem Schwager Seltner einwirkten. Alle diejenigen,<br />

welche <strong>von</strong> den Genannten abhängig waren, in<br />

wiefern sie mit ihnen und auf ihre Veranlassung arbeiteten,<br />

schwangen sich vom gewöhnlichen oder Zwillichweber<br />

zum kunstreicheren Jaquardweber auf, und<br />

war mit dieser Veränderung des Geschäfts, das eben<br />

erst gelernt werden wollte, auch nicht sogleich eine<br />

günstige Umgestaltung der materiellen Lage Aller verbunden,<br />

so konnte eine solche doch nicht lange ausbleiben,<br />

da sich Alle einer entschieden aufblühenden<br />

Thätigkeit hingaben. So wurden denn die Gebrüder<br />

<strong>Ammer</strong>, freilich erst nach Verlauf eines Jahrzehnts, die<br />

Gründer und Schöpfer des Glückes für viele <strong>Familie</strong>n.<br />

Schon aus angeborenem Rechtsgefühl ließen sie es sich<br />

angelegen sein, alle früheren Arbeiter, <strong>von</strong> denen Viele<br />

in eine gar trübe Lage gekommen waren, wieder an<br />

sich zu ketten, und somit eine Schuld, die sie oft gedrückt,<br />

nach und nach gegen zahlreiche <strong>Familie</strong>n abzutragen.<br />

Kaufmann Mirus, der noch eine Reihe <strong>von</strong> Jahren<br />

lebte, und, obwohl er immer lederfarbener ward, doch<br />

nie über Unpäßlichkeit zu klagen hatte, billigte das<br />

Verfahren der Brüder und ließ es nicht an Empfehlungen<br />

fehlen, um den <strong>von</strong> ihnen gelieferten Artikeln<br />

mehr Verbreitung und Absatz zu verschaffen. Er war<br />

mit dieser Wendung so wohl zufrieden, daß er nie unterließ,<br />

denjenigen der <strong>Ammer</strong>’schen <strong>Familie</strong>, welcher<br />

ihn in Geschäftsangelegenheiten besuchte, zu Tische

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