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Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

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werden, wenn Einer oder der Andere den starrsinnigen<br />

Gegner vollständig besiegt.<br />

VIERTES KAPITEL. DER SCHATTEN DES UNGLÜCKS.<br />

Es hatte wirklich den Anschein, als werde die zuletzt<br />

mitgetheilte Unterredung Fürchtegott’s mit seinem<br />

Vater und das Zureden Erdmuthe’s nicht ohne<br />

Folgen bleiben. <strong>Die</strong> Brüder besuchten den Vater regelmäßig<br />

alle Tage, bald jeder allein, bald zusammen,<br />

und es kam wiederholt vor, daß sowohl Christlieb wie<br />

Fürchtegott Fragen an den Greis richteten, in deren Beantwortung<br />

schon eine Entscheidung, mithin auch ein<br />

Wink lag, wie zu verfahren sei.<br />

<strong>Die</strong>se Veränderung zum Bessern, dieser erste Schritt<br />

zu einem mehr geschlossenen und friedlichen Zusammenleben<br />

Aller erheiterte <strong>Ammer</strong> und beglückte Erdmuthe.<br />

Sie glaubte jetzt den Weg betreten zu haben,<br />

auf welchem sie ihrem Gatten nachschleichen, ihn mit<br />

liebenden Armen umfassen und endlich für immer sich<br />

und den Eltern ganz wieder erobern könne. In diesem<br />

sichern Gefühle ihres Glückes setzte sie sich hin und<br />

machte Flora <strong>von</strong> dem Vorgegangenen Anzeige. Der<br />

Brief war überhaupt das Auskunftsmittel, dessen die<br />

im Herzen so einigen Schwägerinnen sich gewöhnlich<br />

bedienen mußten, um ihre Ansichten auszutauschen,<br />

denn Flora war ebenso sehr an ihre Häuslichkeit gebunden,<br />

wie Erdmuthe. Nur an hohen Festen oder den<br />

Geburtstagen der Eltern fanden regelmäßig gegenseitige<br />

Besuche Statt, doch wählte man als Sammelplatz,<br />

schon aus Rücksicht auf den leidenden Vater, gewöhnlich<br />

Weltenburg, so daß die eigentliche Heimath der

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