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Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

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erweisen, daß ich meine Freude über seine Mittheilungen<br />

laut zu erkennen gebe.<br />

Alle andern <strong>von</strong> <strong>Ammer</strong> Bezeichneten waren Erdmuthe<br />

nicht bekannt und deßhalb ziemlich gleichgiltig.<br />

Daß als besondere Ehrengäste weder Graf Alban noch<br />

Wimmer, ebenso Candidat Still und seine ehrbare Gattin<br />

nicht fehlen konnten und durften, versteht sich <strong>von</strong><br />

selbst.<br />

<strong>Die</strong> Hochzeit sollte zwar anfangs nach Fürchtegott’s<br />

Vorschlage in den glänzenden Räumlichkeiten des neu<br />

erbauten Schloßflügels <strong>von</strong> Weltenburg gefeiert werden,<br />

der junge Handelsherr fand aber in der ganzen<br />

<strong>Familie</strong> eine so starke Opposition, daß er diesen Gedanken<br />

sehr bald aufgab. Der schärfste Gegner außer<br />

Erdmuthe, war sein eigener Vater.<br />

Hier in diesem Weberhause mit den gelbbemalten<br />

Balken, sprach er, sind die <strong>Ammer</strong> ausgekrochen, haben<br />

sich, nachdem sie stügge geworden, hinausgewagt<br />

und sich etwas versucht in der Welt. Und weil sie ein<br />

gut Stück Arbeitskraft mitbrachten, ist es ihnen gelungen,<br />

etwas zu werden. Der Alte sitzt aber noch immer<br />

auf demselben harten Sessel und an demselben fichtenen<br />

Tische, wo er die erste Werfte ausgab. Da will<br />

er denn auch, daß sein Sohn, und wär’ er so groß geworden,<br />

wie weiland der Bonaparte, in diesem kleinen<br />

Weberhause, der Wiege seines Glückes, als rechtlicher<br />

Mann sein Hochzeitsessen sich schmecken lasse.<br />

Damit war die Sache entschieden, Fürchtegott widersprach<br />

nicht weiter, und Frau Anna hatte nun schon<br />

Wochen vorher alle Hände voll zu thun, um dieses<br />

zweite Hochzeitsfest in ihrem Hause so glänzend und<br />

vollständig wie möglich herzurichten.

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