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Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

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— 422 —<br />

Messingkessel, der immer kocht! – Was würde Flora<br />

dazu sagen, und erst der Vater!<br />

Ein Schatten des Unmuths zog über Fürchtegott’s<br />

Stirn, als er des Vaters gedachte. Schnell aber verscheuchte<br />

er diese ihm unbequeme Erinnerung, und<br />

fest der Gegenwart sich wieder zuwendend, sprach er:<br />

Was da! Bin ich nicht mündig, frei, mein eigener Herr?<br />

Das Glück der Zukunft wird Alles wieder in das rechte<br />

Geleise bringen.<br />

Bald kam auch Herr Erichson und ein hübsches<br />

<strong>Die</strong>nstmädchen, das den Kaffeetisch in Ordnung brachte.<br />

Madame Erichson blieb vorerst unsichtbar.<br />

Der Freund Wimmer’s machte jetzt am hellen Tage<br />

keinen ganz so guten Eindruck auf den jungen <strong>Ammer</strong>,<br />

als am Abend vorher. Er sah gewissermaßen ledern<br />

aus, etwas gelangweilt, war dabei ungeachtet seiner<br />

äußern Freundlichkeit kühl, in sich zurückgezogen,<br />

und konnte einen stets lauernden Zug nicht gut<br />

verbergen. Indeß leuchtete Fürchtegott sogleich ein,<br />

daß ein Mann solchen Schlages im Verkehr mit Andern<br />

große Vortheile erringen müsse.<br />

Erichson war Schiffsmakler. Durch ihn hatte Wimmer<br />

das amerikanische Geschäft eingeleitet und später<br />

den Kauf eines eigenen Fahrzeuges besorgen lassen.<br />

Auch wußte Fürchtegott, daß Erichson einen gewissen<br />

Antheil an dem Geschäft habe, da er unter der Hand<br />

bei rentabeln kaufmännischen Unternehmungen sich<br />

zu betheiligen pflegte.<br />

Während des Frühstücks eröffnete er dem jungen<br />

Reisenden, i welcher Weise sie am zweckmäßigsten<br />

den Tag zubringen wollten, damit Fürchtegott zugleich<br />

Nutzen und Vergnügen da<strong>von</strong> habe.

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