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Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

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— 737 —<br />

<strong>Ammer</strong> war sogleich dazu bereit. Er stellte, sich an<br />

die Spitze seiner überaus munter gestimmten Begleitung<br />

und überließ inzwischen Haus und Wirthschaft<br />

der vorsorgenden Aufsicht Walter’s mit Anna, Flora<br />

und Christlieb Fürchtegott mit seiner jungen Gattin,<br />

die ihm heute in der feinen weltlichen Tracht, welche<br />

sie angelegt hatte, noch viel reizender und liebenswürdiger<br />

erschien, folgte dem voranschreitenden Trupp in<br />

einiger Entfernung.<br />

Am äußersten Ende des Rohres, wo man die am<br />

Waldsaume fortziehende Häuserreihe überblicken konnte<br />

und die weiteste Aussicht über die aus grünen Laubhecken<br />

und Baumgruppen hervorblickenden Häuser<br />

des Ortes, nach der Stadt in der reichen Thalmulde und<br />

auf die duftigen blauen Gebirgskämme hatte, blieb der<br />

Weber stehen. Er stützte sich auf seinen Rohrstock, sah<br />

wohlgefällig auf die vor ihm sich ausbreitende Landschaft<br />

und nickte stolz mit dem Kopfe.<br />

Das ist der Punkt, mein hochweiser Herr Bürgermeister,<br />

sagte er, und da gerade unter uns liegt das Rohr.<br />

In der That, erwiderte der überraschte Rathsherr, um<br />

diesen Platz könnte man den Webermeister beneiden.<br />

<strong>Ammer</strong> nickte abermals, denn es schmeichelte seiner<br />

Eitelkeit, ein Stück Land sein zu nennen, um das<br />

ihn schon Hunderte bloß der unvergleichlichen Aussicht<br />

wegen beneidet hatten.<br />

Ich will’s meinen, mein hochweiser Herr Bürgermeister,<br />

fuhr er fort. Wär’ ich ein Graf <strong>von</strong> den Einsichten<br />

und dem Vermögen des Herrn Grafen Alban, dem so<br />

Vieles, was unser einer nicht zu fassen vermag, möglich<br />

ist, und hätt’ ich’s Geld nur so zum Wegwerfen,

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