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Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

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— 345 —<br />

voll Batzen sich zuletzt Düten mit Speciesthalern füllen<br />

lassen.<br />

Während dieser Bemerkungen steckte <strong>Ammer</strong> den<br />

Brief wieder zu sich. Flora ward dadurch genöthigt, ihre<br />

Gedanken für sich zu behalten, denn der Vater würde<br />

jedenfalls verdrießlich geworden sein, hätte jetzt<br />

noch Jemand Opposition gemacht. Dagegen war sie<br />

fest entschlossen, alle ferneren Schritte ihres Bruders<br />

noch schärfer als bisher zu beobachten, um einem harten<br />

Zusammenstoß zwischen Vater und Sohn, oder<br />

auch lieblosen und unkindlichen Handlungen Fürchtegott’s<br />

vorzubeugen.<br />

<strong>Ammer</strong> war auffallend heiter, heiterer fast, als ihn<br />

die Seinigen seit dem Hochzeitstage Flora’s gesehen<br />

hatten.<br />

Wo steckt dein Vater heut Abend? fragte er seinen<br />

Schwiegersohn. Er läßt doch sonst nicht auf sich warten,<br />

wenn er die Florel vor der Thür sitzen sieht. Sollt’<br />

was Neues in der Zeitung stehen?<br />

Nicht doch, Vater <strong>Ammer</strong>, erwiderte Albrecht. Er ist<br />

über Land gegangen schon heute früh und vermuthlich<br />

bleibt er weg bis morgen.<br />

So! Nun, dann ist’s auch gut. Mich trieb’s nur, ihm<br />

etwas zu sagen.<br />

Geht’s den Vater allein an? fragte Albrecht.<br />

Es betrifft uns Alle, versetzte der Weber, aber es ist<br />

’was Gutes. Wißt, ich habe mir den Mirus fest an die<br />

Hüften gebunden!<br />

Du bist mit ihm ausgesöhnt? sagte Christlieb. Gott<br />

Lob, daß dir dies gelungen! Ich habe mich förmlich<br />

entsetzt, als der Brief mit der Abbestellung ankam.

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