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Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

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— 497 —<br />

Ich möchte jenen Platz dennoch sehen, meinte<br />

Christlieb.<br />

Freund, versetzte der Herrnhuter, laß dir rathen!<br />

Man lebt auf dieser unvollkommenen Erde nur dann<br />

ruhig, wenn man sich um Alles, was einem nichts angeht,<br />

auch nicht kümmert! Kann es dir Vergnügen machen,<br />

einen zerstampften Boden, mit Menschenblut besudelt,<br />

zu betrachten?<br />

Aber die zerrissenen Papiere!<br />

Ja so, die Papiere! Nun, mein lieber Bruder, ich<br />

möchte wetten, diese Papiere bekommt außer den Gerichtspersonen<br />

jetzt Niemand mehr zu sehen. Sie werden<br />

die Schnitzel aufsammeln und in die Acten legen,<br />

und dort werden sie bleiben, bis sie vermodern.<br />

Sollten sie nicht zur Entdeckung der Mörder führen?<br />

Darüber, lieber Freund, habe ich gar kein Urtheil. Es<br />

ist ja möglich; aber ich sage dir, danke Gott und deinem<br />

Heilande, daß du jene Papierfetzen mit den darauf<br />

befindlichen Zahlen nicht gesehen, vielweniger gar<br />

betastet hast!<br />

Während dieser Unterhaltung hatten sie ihr Fuhrwerk<br />

wieder erreicht, nahmen jetzt darin Platz und<br />

setzten ihren Weg fort, der sie nach Verlauf <strong>von</strong> zehn<br />

Minuten vor die Wohnung des alten <strong>Ammer</strong> brachte.<br />

ACHTES KAPITEL. EIN BRIEF AUS DER NEUEN WELT.<br />

Flora bemerkte die Ankommenden zuerst, eilte an<br />

den Wagen, freute sich, den Bruder so unerwartet<br />

wieder zu sehen, und begrüßte Wimmer, der ihr sein<br />

freundlichstes Gesicht zeigte, mit einiger Verlegenheit.<br />

Ist der Herr Vater für einen Freund zu sprechen?<br />

fragte der Herrnhuter, seine Augen niederschlagend

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