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Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

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— 45 —<br />

Besitzung <strong>von</strong> <strong>Ammer</strong>’s Grundstücken schied, langsam<br />

verschwand. In diesem Augenblicke ließen sich die<br />

Hufschläge eines im Schritt gehenden Pferdes hören<br />

und die etwas gebückte Figur des Herrnhuters ward<br />

über dem Gartenzaune sichtbar. Fürchtegott schloß erfreut<br />

das Fenster, warf Christlieb einen Wink des Einverständnisses<br />

zu und ließ behend das Schifflein durch<br />

die weißen Fäden schießen.<br />

Bald darauf klopfte es, Herr Wimmer trat ein, grüßte<br />

mit süßlichem Lächeln die fleißig arbeitenden Brüder<br />

und schlug sich mit der Reitpeitsche seine Stulpenstiefeln,<br />

um den Staub abzuschütteln.<br />

Ist der Herr Vater zu Hause? fragte der Herrnhuter.<br />

Im Cabinet, sagten gleichzeitig die Brüder.<br />

Ich werde doch nicht stören?<br />

Keineswegs, erwiderte Fürchtegott. Der Vater hat<br />

eben Mittagsruhe gehalten und blättert itzt im Wochenblatte.<br />

Wimmer lächelte, schritt mit klirrenden Sporen über<br />

die glänzend weißen <strong>Die</strong>len und trat auf das kräftige<br />

Herein! des Webers in <strong>Ammer</strong>’s <strong>von</strong> Garnproben bis zur<br />

Decke angefülltes Zimmer.<br />

VIERTES KAPITEL. EIN ABKOMMEN UNTER FREUNDEN.<br />

Drei volle Stunden schon war der Herrnhuter bei<br />

dem Weber und noch immer schien ihr Gespräch nicht<br />

endigen zu wollen. Flora mußte für die beiden Männer<br />

besonders Kaffee bereiten und ihn in des Vaters<br />

Stübchen bringen. Sie bemerkte dabei, daß Wimmer<br />

noch freundlicher als gewöhnlich aussah, der Vater<br />

aber sehr aufgeregt war, ohne doch erzürnt zu sein.

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