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Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

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— 211 —<br />

begünstigt, halte ich es für meine Pflicht, nach Kräften<br />

noch bei Lebzelten <strong>von</strong> dem überflüssigen Mamon<br />

einen Gott wohlgefälligen Gebrauch zu machen. –<br />

Wenn man nicht wüßte, daß der heuchlerische Schalk<br />

es anders meinte, schaltete Block hier ein, könnte man<br />

versucht werden, dem Manne einen Nasenstüber zu<br />

geben. – Ich will also nicht versäumen, Ihro hochweiser<br />

Rechtsgelahrtheit zu eröffnen, daß, weil der grundgütige<br />

Gott es so gefügt hat, daß niemals das Band<br />

der heiligen Ehe mich einem tugendsamen Weibe verknüpfte,<br />

weßhalb ich dereinst, so der Herr mich ruft,<br />

ohne Nachkommen aus diesem Thal der Prüfung aufsteigen<br />

werde in den Saal des ewigen Hallelujahsingens,<br />

ich würdigen Personen mein zeitliches Gut zu<br />

überlassen gedenke. Es kann Ihnen nicht unbekannt<br />

sein, daß ein sehr werther Freund, Herr <strong>Ammer</strong>, mir<br />

manchen <strong>Die</strong>nst erwiesen hat. Eigensinnig, wie er ist,<br />

will er nichts <strong>von</strong> Dank wissen. Derohalben sah ich<br />

mich genöthigt, mein Vorhaben im Gebet dem Herrn<br />

empfehlend, thätig zu sein für seine Kinder, um, was<br />

der Vater nicht haben will, den Söhnen in die Hände<br />

zu spielen. Laut Mittheilungen meines Hamburger<br />

Correspondenten darf ich jetzt annehmen, daß Gott<br />

und mein Heiland das wiederholt inbrünstige Flehen<br />

meines Herzens gnädig erhört und mich gesegnet hat<br />

in meinen Entwürfen. Wollte deßhalb Dero Rechtsgelahrtheit<br />

in christlicher Demuth ersuchen, mir gefällig<br />

zu sein zu Gunsten der <strong>Familie</strong> <strong>Ammer</strong>, was <strong>Die</strong>selben<br />

recht wohl vermögen, wenn Sie nur wollen. Bin auch<br />

gern bereit, mich dankbar zu erweisen durch Geld und<br />

Geldeswerth. – Verdammter Spitzbube! warf der Advocat<br />

ein. Er weiß genau, daß ich nichts umsonst thue. –

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