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Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

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seine unbedeutenden Ersparnisse auf, so daß ihnen,<br />

hätten sie dazu Neigung bezeigt, in gewissem Sinne<br />

die halbe Bevölkerung der Provinz dienstbar geworden<br />

wäre. In der That war dies auch in sofern wirklich der<br />

Fall, als eine sehr große Anzahl <strong>von</strong> Arbeitskräften <strong>von</strong><br />

der <strong>Familie</strong> <strong>Ammer</strong> abhing, mit ihrem Glücke selbst zu<br />

größerem Wohlstande gelangen und im entgegengesetzten<br />

Falle mit ihnen in unergründliches Elend hinabgestürzt<br />

werden mußten.<br />

<strong>Die</strong> »Gebrüder <strong>Ammer</strong>«, wie sich seit Fürchtegott’s<br />

Rückkehr aus Amerika die Firma nannte, besaßen<br />

sechs eigene Schiffe, darunter zwei Fregatten. Sie hatten<br />

Commanditen in New-York, Philadelphia, Paramaribo,<br />

Buenos Ayres, Triest und Smyrna, und dachten<br />

ernstlich daran, ihren weitreichenden Arm auch nach<br />

dem Norden Europa’s, nach St. Petersburg und Archangel,<br />

endlich, um den Weg nach Asien sich offen zu<br />

halten, nach dem rasch aufblühenden Odessa auszustrecken.<br />

Der Vater, zum Unterschiede aller übrigen <strong>Ammer</strong><br />

und auch seiner Söhne, gewöhnlich <strong>Ammer</strong> im Rohr,<br />

wohl auch der Weber schlechthin genannt, wußte zwar<br />

um diese Geschäfte, kannte die ungeheuern Verbindungen<br />

seiner Söhne und ließ sich auch bisweilen,<br />

wenn er gerade recht gut gelaunt war, <strong>von</strong> den in wunderbarer<br />

Eintracht lebenden Söhnen erzählen, was sie<br />

Alles schon erreicht hatten und zu erstreben noch beabsichtigten;<br />

selbst activen Theil nahm er an diesen<br />

Geschäften nicht. Wohl aber gewährte es ihm aufrichtiges<br />

Vergnügen, zu hören, daß seine Solidität, seine<br />

vortreffliche Waare, seine große Einfachheit und<br />

Pünktlichkeit der Grundstein dieses großartigen, fast

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