06.01.2013 Aufrufe

Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

— 469 —<br />

ward; weiß auch, daß der Ertrag jener Quinterne mich<br />

um den Besitz Weltenburgs gebracht hat.<br />

Was Sie nicht zu bereuen brauchen, fiel Albrecht ein.<br />

Weltenburg ist in die rechte Hände gekommen, denn<br />

es gibt vielen Hunderten Arbeit und Brod, seit mein<br />

Schwiegervater die Fabriken angelegt hat, denen mein<br />

Schwager Christlieb mit so viel Einsicht vorsteht. Doch<br />

um kurz zu sein, mögen Sie wissen, daß seit jenem<br />

glücklichen Treffer Herr Zobelmeier, der mit farbigen<br />

Stoffen, wie sie bei uns gemacht werden, nach der Levante<br />

einträgliche Handelsgeschäfte treibt, kein Vierteljahr<br />

vorübergehen läßt, ohne uns zu besuchen und<br />

mit neuen Aufträgen zu beehren, denen wir uns denn<br />

nicht entziehen können.<br />

Genau so ist’s, mein Herr Mirus, bekräftigte <strong>Ammer</strong>,<br />

und eben weil es so ist, bin ich ein gebundener Mann,<br />

der sich nicht mehr frei rühren kann, wie vordem, als<br />

ich mich weder um den levantinischen noch den amerikanischen<br />

Handel kümmerte.<br />

Thut nichts, Herr <strong>Ammer</strong>, bemerkte Mirus. In geschäftlichen<br />

Dingen muß Jeder dem Zeitgeiste Opfer<br />

bringen, sonst wird er überflügelt.<br />

Habe nichts dagegen, versetzte <strong>Ammer</strong>, dennoch wäre<br />

es mehr nach meinem Sinne, wenn man die Sache<br />

stiller betriebe. Was mir nicht gefällt, mein Herr Mirus,<br />

sehen Sie, das ist das Nebengeschäft des allezeit<br />

lustigen Zobelmeier.<br />

Mirus blickte den Weber fragend an, da er nicht<br />

wußte, welches Nebengeschäft gemeint sei.<br />

Ist doch keine Gefahr dabei, sagte Albrecht beruhigend,<br />

und zu Mirus gewendet, fuhr er fort: Der Vater<br />

hat nun einmal eine Antipathie gegen das Lottospiel,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!