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Die Familie Ammer. Deutscher Sittenroman von Ernst Willkomm.

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— 909 —<br />

umzuthun und nachzufragen, durch welchen Wind<br />

denn eigentlich das große, schwer beladene Glücksschiff<br />

der <strong>Ammer</strong> gescheitert sei. Wollte mir anfangs<br />

scheinen, es säße nur festgekeilt auf spitzem Korallenriff,<br />

sah aber bald, daß es stark leck war. Verzweifelte<br />

dennoch nicht, sondern setzte meine Nachforschungen<br />

fort. Der feindliche Luftzug strich direct herein <strong>von</strong><br />

Herrnhut. Im Kopfe Wimmer’s ward er gebraut, wie<br />

ich <strong>von</strong> jeher vermuthet hatte. Herr, ich muß Ihr sagen,<br />

wußte jetzt genug. Kenne den Wimmer, ist ein<br />

Schleicher, ein Meineidiger. Kann’s und werd’s beweisen,<br />

und gedenke ich damit dem Friedensstörer den<br />

Garaus zu machen. Vor langen Jahren schon sagt’ ich’s<br />

dem Bruder Christlieb, der aber nicht daran glauben<br />

wollte, denn die Sonne der <strong>Ammer</strong> stieg damals grade<br />

leuchtend über der Glatze des Herrnhuters herauf.<br />

Fürchtegott sah noch immer ungläubig aus, denn<br />

wenn er auch eben keine Ursache hatte, freundlich an<br />

Wimmer zu denken, so konnte er sich doch eben so wenig<br />

<strong>von</strong> der völligen Uneigennützigkeit des Kaufmannes<br />

überzeugen.<br />

Es würde mich freuen, erwiderte er, die dargebotene<br />

Hand des Handelsherrn kühl mit seinen Fingerspitzen<br />

berührend, wenn Sie mir zu beweisen vermöchten,<br />

daß Ihre Handlungsweise nicht mit zur Beschleunigung<br />

unseres Falles beigetragen hat. Was Herrn Wimmer<br />

betrifft, so wird er mir nach beendigter Untersuchung<br />

doch wohl gegenüber treten müssen. Dann habe<br />

ich auch noch ein Wort mit ihm zu reden. Aber bedenken<br />

Sie wohl, Herr Mirus, daß dieser Mann nicht allein<br />

steht, daß er weder Gutes noch Schlimmes ohne vorherige<br />

Ueberlegung thut, ja, daß er Beides dergestalt zu

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