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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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92 KAPITEL 1. GEOMETRIE<br />

Sekundäre Eich-Normale<br />

Bis hierher, D = 20 Mpc, reichen noch hellste Sterne zur Bestimmung der Entfernung, danach müßen<br />

neue Kerzen benützt (und mit den bereits besprochenen geeicht) werden. Diese sind <strong>die</strong> klassischen,<br />

rein phänomenologisch gefundenen, Indikatoren hellste Kugelsternhaufen mit einer maximalen visuellen<br />

Helligkeit MV = −9.8 mit einer Reichweite von bis zu 20 Mpc und <strong>die</strong> hellsten H II Regionen<br />

(Riesen Molekülwolken) mit bis MV = −12 mit einer Reichweite von bis zu 30 Mpc. Diese Objekte<br />

können noch direkt an <strong>die</strong> primären Eich-Normalen angeschossen werden.<br />

Noch weiter kommt man mit Indikatoren dritter Ordnung. Dazu zählen <strong>die</strong> hellste Galaxien (ScI) eines<br />

Haufens. Mit MV = −21.68 kommt man dann etwa 1 Gpc weit. Vielversprechend, weil qualitativ<br />

physikalisch verstehbar, sind <strong>die</strong> folgenden neueren Methoden.<br />

1. Die Tully-Fisher Methode<br />

Nach Brent Tully und Richard Fisher (1977) ist <strong>die</strong> Breite der 21 cm HI Linie einer ganzen<br />

Spiralgalaxie ein Maß für <strong>die</strong> Radio Leuchtkraft. Es gilt <strong>die</strong> Tully-Fisher Relation<br />

M = −3.5 − 6 log(W/ sin i) (1.116)<br />

Dabei ist W <strong>die</strong> mittlere Breite der 21-cm Radio Linie in elliptischen Galaxien in km/sec und i<br />

der Inklinationswinkel der Galaxie.<br />

Es ist (zum Umrechnen): m − M = 5 log(D/10pc), also m − M = 30 entspricht D = 10 Mpc.<br />

Mit L⋆ = 10 10 L⊙ kann <strong>die</strong>s auch wie folgt<br />

vc = 220(L/L⋆) 0.22<br />

km s −1 (1.117)<br />

geschrieben werden. Dabei ist vc <strong>die</strong> Rotationsgeschwindigkeit des H-Gases außerhalb des Kerns<br />

der Galaxie. Damit kommt man etwa 200 Mpc weit, entsprechend einer Hubble Fluchtgeschwindigkeit<br />

von 10 4 km s −1 .<br />

2. Die Faber-Jackson Methode<br />

Nach Sandra Faber und Jackson (1976) gilt im Zentralteil der Galaxie <strong>die</strong> Faber-Jackson Relation<br />

vc = 220(L/L⋆) 0.25<br />

für <strong>die</strong> Breite der optischen Linien-Strahlung.<br />

km s −1 (1.118)<br />

3. Supernovae (vom Typ Ia)<br />

Diese werden wir noch ausführlich besprechen. Mit einer Leuchtkraft (im visuellen, wo das<br />

Maximum liegt) von MV = −19.3 (entspr. 10 10 L⊙) kommt man damit fast 1 Gpc weit. Die<br />

Messungen an Supernovae (vom Typ Ia) liefern für <strong>die</strong> dimensionslose Hubble Konstante h<br />

MV = −19.3 + 5 log(h/0.6)<br />

Sie sind an nahen Galaxien (z. B. an Virgo), deren Entfernung bereits bekannt ist, geeicht. (Ref.:<br />

D. Branch, [Bra98]).<br />

Für <strong>die</strong> Grenzempfindlichkeit wurde bei unseren obigen Abschätzungen mv = 22 zugrunde gelegt.<br />

Mittlerweile kommt man aber mit den besten Teleskopen 5 Magnituden (also einen Faktor 100) weiter,<br />

und damit durch das ganze Universum hindurch, bis zu kosmologischen Rotverschiebungen (z = 1).

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