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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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6.5. ELEMENT- UND MOLEKÜLVERTEILUNG 337<br />

Die oben angeführten Massen sind i. w. untere Grenzen unter der Annahme konservativer Entwicklung<br />

des Sonnensystems. Cameron schätzt, daß <strong>die</strong> Ursprungsmasse des Sonnennebels etwa 2-3 Sonnenmassen<br />

war und daß z. B. das Sonnensystem von einer Sonne im T Taurus Stadium (s.u.) vom Gas<br />

’gereingt’ wurde. In jedem Falle sollte man <strong>die</strong> Möglichkeit betrachten, daß sowohl <strong>die</strong> Masse der<br />

Ursonne als auch <strong>die</strong> der Urplaneten von der heutigen verschieden waren.<br />

• ANMERKUNG<br />

In <strong>die</strong>sem Fall stimmen <strong>die</strong> heutigen Abstände nicht mit den ursprünglichen überein, auch <strong>die</strong> Drehimpulsbilanz sieht<br />

anders aus.<br />

Für <strong>die</strong> Entfernung Erde-Mond, D, ergibt sich, falls man konstanten spezifischen Bahndrehimpuls des Mondes j = J/M =<br />

const annimmt und <strong>die</strong> Gesamtmasse Erde+Mond mit Mtot bezeichnet, aus j = D 2 Ω = (GMtotD) 1/2 und aus der<br />

folgenden Zusammenstellung (Ursprungsmasse der Planeten), daß der Mond etwa 230 mal näher an der Erde gewesen sei<br />

muß, was gar nicht möglich ist, da der Mond nur 60 Erdra<strong>die</strong>n entfernt ist!<br />

Das passt zu neueren Überlegungen, nach denen der Mond als Überbleibsel einer Katastrophe anzusehen ist: dem Stoß mit<br />

einem Mars-ähnlichen Objekt.<br />

6.5.1 Ursprungsmasse der Planeten<br />

Massenverlust ist ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Ausbildung des Sonnensystems und allgemeiner<br />

bei der Entwicklung eines Sterns in der Frühphase (bis zu einigen 100 Myr).<br />

Dies sind <strong>die</strong> drei Stufen auf dem Weg zu einem voll ausdifferentierten System wie das der Sonne:<br />

1. Protostern mit ausgedehnter Gashülle,<br />

2. Stern mit Saub- und Gasscheibe und<br />

3. Stern mit Planetensystem oder massearmem Begleiter (Brauner Zwerg).<br />

Dabei können Planeten (vermittels Kollision mit Asteroiden) auch nach Innen zum Zentralstern wandern.<br />

• FORMELN (CAMERONS URSPRUNGSMASSE DER PLANETEN)<br />

Die folgenden Daten über <strong>die</strong> Ursprungsmasse der Planeten stammen aus ’The Solar System’, A. G. W. Cameron, Sci.<br />

American 233, Sept. 1975, p. 33.<br />

Durch <strong>die</strong> Entdeckung extrasolarer Planeten haben <strong>die</strong>se frühen Rechnungen von Cameron enorm an Bedeutung gewonnen,<br />

auch wenn sie wahrscheinlich nicht einfach auf <strong>die</strong>se übertragen werden<br />

können.<br />

In der Tabelle bedeutet Morig <strong>die</strong> Ausgangsmasse, Mheute <strong>die</strong> beobachtete<br />

Masse des Planeten und<br />

f = Morig/Mheute <strong>die</strong> Massenfraktionierung.<br />

Die Massen Angaben sind in Prozent der Sonnenmasse, % M⊙. Jupiter<br />

hat demnach ein Promille der Sonnenmasse, MJ = 10 −3 M⊙ und seine<br />

Urmasse betrug<br />

MJ = 1.6 · 10 −2 M⊙.<br />

Nach Modellrechnungen sollten 13 Jupitermassen, MJ, ausreichen, das<br />

Wasserstoffbrennen im Zentrum eines Planeten zu zünden. Die Ursprungsmasse<br />

von Jupiter war etwas größer. Mittlerweile hat man aber<br />

extrasolare Planeten mit bis zu 60MJ gefunden, <strong>die</strong> nicht gezündet haben.<br />

Warum ist nicht klar.<br />

Eine Interessante Frage ist, ob bei der Bildung von Planeten weit vom<br />

Stern entfernt, <strong>die</strong>se an den interstellaren Raum verloren gehen können<br />

Ursprungsmasse der Planeten<br />

Planet Mheute Morig f<br />

Merkur 0.000017 0.004 235<br />

Venus 0.000245 0.056 228<br />

Erde 0.000304 0.07 230<br />

Mars 0.000032 0.007 220<br />

Jupiter 0.09547 1.5 16<br />

Saturn 0.0285 0.77 27<br />

Uranus 0.00436 0.27 62<br />

Neptun 0.00524 0.27 52<br />

Pluto 0.00025 (?) 0.06 (?) 240 (??)<br />

gesamt 0.134 3.0<br />

(eine mögliche Form der Dunkelmaterie).<br />

Tab. 6.6: Planeten Ursprungsmasse<br />

Braune Zwerge (also vermutlich auch Planeten) in Doppelsternen hat man schon (in der Taurus und der Chamäleon Molekülwolke)<br />

gefunden.

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