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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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6.3. DER INNERE AUFBAU DER PLANETEN 329<br />

Um zu sehen, wann unsere einfache Näherung konstanter Dichte ihre Gültigkeit verliert, schreiben wir<br />

P ′ = dP<br />

dρ ρ′ = −Gρ Gm<br />

r2 und schätzen ∆ρ ≈ ρ ′ R < ρ ab. Dazu setzen wir<br />

dP<br />

dρ = c2s und v 2 esc = 2GM<br />

R<br />

(6.26)<br />

(6.27)<br />

wobei cs <strong>die</strong> Schallgeschwindigkeit und vesc <strong>die</strong> Entweichgeschwindigkeit ist.<br />

Die Bedingung für <strong>die</strong> Anwendbarkeit unserer einfachen Näherung ρ = const, lautet demnach, wenn<br />

wir<br />

∆ρ<br />

ρ ≈ v2 esc<br />

c 2 s<br />

abschätzen:<br />

c 2 s ≫ v 2 esc<br />

Für reines Eisen ist (der Laborwert, unter Normalbedingungen) cs = 7.1 km s −1 und für <strong>die</strong> Erde<br />

beträgt vesc = 11.2 km s −1 . Die Bedingung für <strong>die</strong> Anwendbarkeit unserer einfachen Näherung ist<br />

damit für <strong>die</strong> Erde deutlich verletzt.<br />

Die Grenzmasse, <strong>die</strong> unserer einfachen Näherung entspricht, beträgt<br />

Mc = 4 · 10 26<br />

g oder Mc = M⊕/14 (6.28)<br />

bei einem Radius von R = 2 · 10 8 cm, was Rc = R⊕/2.7 entspricht.<br />

Zum Vergleich: der Mond hat M = 0.012M⊕ und R = 0.274R⊕ und liegt damit etwas über <strong>die</strong>ser<br />

Grenze.<br />

6.3.2 Die Zustandsgleichung<br />

Für genauere Aussagen über das Innere von Planeten benötigen wir <strong>die</strong> Zustandsgleichung. Als extreme,<br />

idealisierte Beispiele betrachten wir reines Eisen (Erde) und reinen Wasserstoff (Jupiter). Für<br />

Laborbedingungen (etwa <strong>die</strong> Oberflächenverhältnisse der Planeten) muß <strong>die</strong>se zunächst experimentell<br />

bestimmt werden. Die entscheidende Größe ist k, <strong>die</strong> hydrostatische Kompressibilität, welche für<br />

entartete Materie aus der Schallgeschwindigkeit cs bestimmt werden kann:<br />

k = − 1<br />

V<br />

dV<br />

dP<br />

= 1<br />

ρ<br />

dρ<br />

dP =<br />

1<br />

ρc 2 s<br />

(6.29)<br />

Bei entarteter Materie spielt <strong>die</strong> Temperatur keine Rolle, chemische Reaktionen sind ebenfalls vernachläßigbar.<br />

Sonst muß <strong>die</strong> Ableitung den thermodynamischen Bedingungen entsprechend genom-<br />

men werden:<br />

c 2 � �<br />

dP<br />

s =<br />

dρ S<br />

falls <strong>die</strong> Schwingungen adiabatisch sind, S = const. Im hydrostatischen Gleichgewicht gilt der Grenzfall<br />

extrem niedriger Frequenzen.<br />

Für Eisen ist k = 0.6 · 10−12 g−1 cm s2 und ρ = 7.86 g cm−3 . Die zu k inverse Größe heißt Elasti-<br />

zitätsmodul E und es gilt<br />

cs =<br />

�<br />

E<br />

ρ<br />

Ab ρ = 15 g cm −3 gibt es (für niedrige Temperaturen) Rechnungen von Feynman, Metropolis und<br />

Teller, <strong>die</strong> ab etwa ρ = 10 4 g cm −3 in <strong>die</strong> Zustandsgleichung des freien Elektronengases übergehen.

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