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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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4.1. ÜBERBLICK 217<br />

• ANMERKUNG (DIE RYDBERG FORMEL)<br />

Johannes Robert Rydberg (1854 - 1919) sammelte systematisch empirische Daten der Spektroskopie und findet (unabhängig<br />

von Balmer) dafür eine Serienformel, welche er in der Form schreibt:<br />

w = 1<br />

�<br />

= RH<br />

λ<br />

1<br />

−<br />

(m + b) 2<br />

1<br />

(n + c) 2<br />

�<br />

mit einer universellen, R, und zwei für jedes Element und jede Serie spezifischen Konstanten, b und c. Ein Jahr nach Balmer<br />

findet er zu seiner Zufriedenheit Übereinstimmung mit der allgemeine Serienformel für Wasserstoff für b = 0 und c = 0.<br />

Als Verallgemeinerung <strong>die</strong>ser Formel sei angemerkt, daß Alkali Atome (Li, Na, K . . . ) mit einer solchen Form angepaßt<br />

werden können, allerdings sind b und c keine ganzen Zahlen (und oft viel kleiner als eins).<br />

Die universelle Konstante RH heißt ihm zu Ehren Rydbergkonstante. Von ihm stammt <strong>die</strong> Bezeichnung Term (Festterm m<br />

und Laufterm n.<br />

Natrium hat Z = 11 und <strong>die</strong> beiden inneren Schalen (n = 1 und n = 2) sind gefüllt. Die Konfiguration lautet [1s 2 2 2 2p 6<br />

nl]. Das Leuchtelektron n = 3 hat eine minimale elektronische Anregungsenergie E(n = 3, l = 0 → n = 3, l = 1) von<br />

2.09 eV. Die Aufspaltung des 3p Niveaus in 2 P 1/2 (Na D2-Linie mit 5890 ˚A) und 2 P 3/2 (Na D1-Linie mit 5896 ˚A) beträgt<br />

∆E = 2 · 10 −3 eV. (Zum Vergleich: H hat entweder E(n = 1, l = 0 → n = 2, l = 1) von 10.15 eV oder ∆E = 4 · 10 −5<br />

eV).<br />

Noch vor Formulierung des Bohrschen Atommodells entdeckte Pieter Zeeman (1865 - 1943) <strong>die</strong> Linienaufspaltung<br />

im Magnetfeld an der Na D-Linie (1896), ein (kleiner) Effekt, nach dem M. Faraday so<br />

lange erfolglos gesucht hatte. Hale entdeckt bereits 1908 mit <strong>die</strong>sem Effekt das Magetfeld der Sonnenflecken.<br />

Die Messung der Linienaufspaltung im Magnetfeld bei Sternen und in Molekülwolken ist bis<br />

heute schwierig.<br />

Aufgrund <strong>die</strong>ses Experiments entwickelt H. A. Lorentz seine klassische Theorie ∗ des Elektrons, <strong>die</strong><br />

auch heute noch Grundlage zum Verständnis der klassischen Elektrodynamik ist. Damit ist bereits<br />

der normale Zeeman Effekt zu verstehen (Bei verschwindendem Elektronen Spin, S = 0, kommt der<br />

Strom vom Bahndrehimpuls und der kann klassisch verstanden werden).<br />

• BEISPIEL (DIE BOHR-SOMMERFELDSCHEN ATOMSPEKTREN)<br />

Das Bohrsche Atommodell (1913) basiert auf folgenden Postulaten<br />

1. Atome existieren in stationären (strahlungslosen) Zuständen mit diskreten Energien, <strong>die</strong> durch ganze Zahlen n (den<br />

Hauptquantenzahlen der Rydberg Formel) charakterisiert sind.<br />

2. Der Übergang erfolgt durch Aufnahme oder Abgabe eines Photons der Energie<br />

¯hω = En − Em<br />

Bohr konnte für Wasserstoff das Spektrum berechnen und damit <strong>die</strong> Rydberg Konstante RH berechnen<br />

En = −m ∗ 2 (Zα)2<br />

c<br />

2n2 , m ∗ = melMH<br />

mel + MH<br />

; α = e2<br />

¯hc<br />

Die Sommerfeldsche Feinstrukturkonstante tritt hier noch nicht wirklich auf, <strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit kürzt sich heraus.<br />

RH = e4 m ∗<br />

2c¯h 2<br />

Die Rydbergkonstante hat den Wert 1.09·10 5 cm −1 . Ihm entspricht <strong>die</strong> Energie Einheit von 13.6 eV.<br />

Der erste Nachweis für <strong>die</strong> Richtigkeit des Bohrschen Atommodells war der Franck - Hertz Versuch<br />

(1914), bei dem Hg durch Elektronenstoß angeregt wird und bei dem eine scharfe Linie bei λ = 2536 ˚A,<br />

entsprechend 4.89 eV emittiert wird. Damit war einmal der diskrete Charakter der Elektronen Niveaus<br />

im Atom bewiesen, zum andern aber auch ein neuer Anregungsmechanismus entdeckt, wie er auch in<br />

der <strong>Astrophysik</strong> wichtig ist (Stossanregung).<br />

∗ ’Theory of Electrons’ Teubner (1909).<br />

(4.14)

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