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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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352 KAPITEL 7. DIE ERDE.<br />

das sind 2 Megabar.<br />

Die Materie der Erde ist bereits entartet, deshalb kann <strong>die</strong> thermische Energie nicht aus dem Virialsatz<br />

gefolgert werden. Den Beitrag der Wärme schätzen wir wie folgt ab. Nach dem Gesetz von Dulong<br />

und Petit entfällt auf jedes Fe Atom <strong>die</strong> Energie ɛ = 3kT , das ergibt (heute), wenn wir als mittlere<br />

Temperatur To = 3000 ◦ K ansetzen:<br />

Qo ≈ 3NF ekTo = 10 38<br />

erg mit N = M⊕<br />

mF e<br />

≈ 10 50<br />

• ZUSATZ (DAS ABKÜHLALTER)<br />

Da <strong>die</strong> Erde früher heißer als heute war, ist es interessant, das Abkühlalter zu bestimmen.<br />

Die Abkühlung folgt aus<br />

� �3 To<br />

= 1 + (t − to)<br />

T<br />

Lo<br />

Qo<br />

mit den heutigen Werten (d. h. falls <strong>die</strong> Sonne ausgeht)<br />

und<br />

Qo<br />

Lo<br />

= 2.5 · 10 5<br />

yr<br />

Lo = 4πR 2 f⊙ ≈ 6 · 10 24<br />

erg s −1 (7.26)<br />

Der tatsächliche Wärmestrom aus dem Inneren ist 4 Zehnerpotenzen kleiner, ˙ Qrad ≈ 2 · 10 20 erg s −1 , was auf etwa 10 Gyr<br />

führt.<br />

• ZUSATZ (DIE EISENKATASTROPHE)<br />

Bei Bildung der Erde hat zunächst radioaktive Erwärmung Eisen zum Schmelzen gebracht (Erwärmung auf etwa 2000 ◦ K).<br />

Da flüssiges Eisen schwerer ist als Gestein, sammelte sich <strong>die</strong>ses im Zentrum der Erde, wobei weitere Gravitationsenergie<br />

freigesetzt wurde. Damit stieg <strong>die</strong> Temperatur nochmals (auf etwa 4000 ◦ K) an, wodurch auch das Gestein schmolz (außer<br />

in der Kruste, wegen schlechter Wärmeleitung). Dies ist <strong>die</strong> Eisenkatastrophe. Spätestens dann (wahrscheinlich aber schon<br />

früher), wurden chemisch träge Gase (in einem gigantischen Rülpser, big burb genannt) ausgegast.<br />

Die vorstehenden Überlegungen gelten für alle Planeten. Diese haben demnach alle einen festen Kern aus Eisen mit einem<br />

Mantel aus Gestein. Jupiter hat einen Fe - Ni Kern von etwa 13 M⊕ und einer Dichte ρ ≈ 22 g cm −3 ; Saturn hat sogar<br />

einen Kern von etwa 16 M⊕.<br />

Heute sieht der Temperaturverlauf im Innern der Erde etwa folgendermassen aus:<br />

1. In einer Kruste der Dicke 30 km wächst <strong>die</strong> Temperatur von 0 ◦ C auf 600 ◦ C.<br />

2. Der weitere Verlauf folgt etwa einer Sinuskurve:<br />

T = Tc sin π(r/R) mit Tc ≈ 5000 ◦ C.<br />

Der größte <strong>Teil</strong> des Erdinnern ist flüssig, der Kern ist fest.<br />

7.1.3 Rotation<br />

Die Entweichgeschwindigkeit ist, wie wir gezeigt haben, durch<br />

�<br />

2GM<br />

vesc =<br />

R<br />

(7.27)<br />

gegeben. Für <strong>die</strong> Erdoberfläche sind das 11.2 km s −1 . Die Rotationsgeschwindigkeit am Äquator beträgt<br />

dagegen nur etwa<br />

vrot = 0.46kms −1 ,<br />

<strong>die</strong> Erde ist ein langsamer Rotator: vrot ≪ vesc.

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