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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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3.3. ALTERSBESTIMMUNG 195<br />

Die chemische Zusammensetzung<br />

Die Bestimmung der chemischen Zusammensetzung der ISM in unserer Milchstraße ist praktisch abgeschlossen,<br />

spannend ist <strong>die</strong> Frage, wie <strong>die</strong>se bei anderen Galaxien aussieht.<br />

Drei Quellen der Nukleosynthese, <strong>die</strong> ihr Material an <strong>die</strong> ISM zurückgeben, sind definitiv beobachtet:<br />

Kohlenstoff Sterne (Wolf Rayet Sterne), <strong>die</strong> über einen extrem starken Sternenwind (Massenverlustrate<br />

˙M = 10−5M⊙ pro Jahr) hauptsächlich C abgeben, Novae, <strong>die</strong> C, N, O<br />

bis Ar abgeben und Supernovae, <strong>die</strong> vermutlich alle Elemente erzeugen.<br />

Die Standardtabelle der chemischen Zusammensetzung der kosmischen<br />

Strahlung wurde 1974 von Shapiro und Silberberg zusammengestellt,<br />

daran hat sich nichts mehr geändert. Sie ist auf <strong>die</strong> C - Häufigkeit<br />

(mit 100) normiert.<br />

Die Häufigkeit der chemischen Elemente in der Sonne (und im Sonnensystem)<br />

stimmen recht gut überein mit Eisen und der wichtigen C -<br />

N - O Gruppe. Auch der charakteristische gerade - ungerade Effekt ist<br />

bei beiden vorhanden.<br />

Z<br />

1<br />

2<br />

6<br />

7<br />

8<br />

10<br />

Element-Häufigkeiten I<br />

auf C = 100normiert<br />

Name Sonne CR<br />

H 270000 26000<br />

He 18728 3600<br />

C 100 100<br />

N 32 25<br />

O 182 91<br />

Ne 29 16<br />

Wo <strong>die</strong> CR erzeugt wird, ist nicht klar. Infrage kommen Superno- 12 Mg 9 19<br />

vae, Pulsare oder auch akkretierende Röntgensterne. Die Bestimmung 14 Si 8.5 14<br />

der Häufigkeitsverteilung der chemischen Elemente in der kosmischen 16 S 4 3<br />

Strahlung liefert wichtige Einschränkungen an <strong>die</strong> möglichen Erzeu- 25 Mn 0.08 1<br />

gungsmechanismen.<br />

26 Fe 7 11<br />

Überschwere Elemente (nicht mehr aufgeführt) ab Z = 31 sind, ein- 27 Co 0.02 0.2<br />

heitlich selten in der CR und in der Sonne, sie sind nur noch in Spuren 28 Ni 0.4 0.4<br />

vorhanden (weniger als Promille).<br />

Tab. 3.2: Elementäufigkeit I<br />

Auch über das Isotopenverhältnis ist mittlerweile einiges bekannt. In<br />

der CR z. B. beträgt das Verhältnis der beiden Helium Isotope 3 He/ 4 He = 0.1, während es für <strong>die</strong><br />

Sonne praktisch verschwindet, 3 He/ 4 He = 10 −5 .<br />

Die Daten der vorstehenden Tabelle sind in <strong>die</strong> folgenden Blöcke eingeteilt:<br />

1. <strong>die</strong> primordialen Elemente mit Z = 1 (H) und Z = 2 (He),<br />

2. <strong>die</strong> C - N - O Gruppe von Z = 6 (C) bis Z = 9 (F),<br />

3. <strong>die</strong> Si - Gruppe von Z = 10 (Ne) bis Z = 20 (Ca) und<br />

4. <strong>die</strong> Fe - Gruppe von Z = 21 (Sc) bis Z = 30 (Zn).<br />

Interstellare Nukleosynthese<br />

Da <strong>die</strong> leichten Elemente Li, Be und B extrem unterhäufig in Sternen (um einen Faktor 10 −5 ) sind<br />

in Bezug auf <strong>die</strong> kosmische Strahlung, liegt es nahe anzunehmen, daß sie durch Spallation (Zusammenstöße<br />

mit der ISM) erzeugt worden sind. Bei Bildung des Protosterns werden sie (zusammen mit<br />

Deuterium) bereits aufgebraucht, was ihre Unterhäufigkeit im späteren Stern erklärt.<br />

Die Häufigkeit der chemischen Elemente in der Sonne (und in den Meteoriten im Sonnensystem) unterscheiden<br />

sich am stärksten von denen der kosmischen Strahlung bei den nebenstehend aufgeführten

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