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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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192 KAPITEL 3. KERNPHYSIK: ALTERSBESTIMMUNG<br />

3.3.3 Die kosmische Strahlung<br />

Entdeckung und Eigenschaften<br />

Die kosmische Strahlung (Höhenstrahlung) wurde zufällig von Victor Hess entdeckt. Bei der geplanten<br />

Verbesserung seines Elektoskops fand er eine unbekannte Entladungsquelle, welche er in den Jahren<br />

1911 bis 1913 mit Hilfe von Ballonflügen als Höhenstrahlung kosmischer Herkunft identifizierte. Diese<br />

nimmt zu mit der Höhe über dem Boden, da sie von der Lufthülle abgeschwächt wird. Gesucht hatte er<br />

ursprünglich radioktive Strahlung aus dem Innern der Erde, <strong>die</strong>se hätte mit der Höhe über dem Boden<br />

abnehmen müßen.<br />

Zunächst <strong>die</strong>nte <strong>die</strong> kosmische Strahlung den Kernphysikern als Gratisquelle für ihre Streuexperiment<br />

und 1932 wurde das Positron von Anderson (und 1932 von Blackett und Occhialini) damit entdeckt.<br />

Erst als grosse Beschleuniger (ab 1955) verfügbar waren, wurde sie um ihrer selbst willen, also<br />

astrophysikalisch genauer untersucht. Erst 1961 wurde <strong>die</strong> leptonische Komponente (von Earl und unabhängig,<br />

von Meyer und Vogt) entdeckt. Wichtig dabei ist, daß Elektronen und Positronen nicht gleich<br />

häufig vorkommen: der numerischer Anteil der Positronen beträgt nur etwa 10% der Elektronen (und<br />

<strong>die</strong>se selbst energetisch nur etwa 10% der Protonen).<br />

Allerdings ist man für höchste Energien (ab 10 TeV) auch heute noch auf sie angewiesen. Der <strong>Teil</strong>chenfluß<br />

ist mit<br />

2 Protonen pro cm 2 und Sekunde (bei 1 GeV)<br />

allerdings bereits sehr klein und er fällt ab, zunächst wie γ −2.5 und dann wie γ −3.2 für γ > 10 6 . Man<br />

benötigt deshalb gigantische Arrays (viele Quadratkilometer Fläche) von Koinzidenz Detektoren. Die<br />

höchsten damit bisher nachgewiesenen Energien belaufen sich auf ein Zetta Elektronen Volt, (10 21 eV)<br />

und <strong>die</strong> schwersten Kerne haben etwa Z = 100.<br />

Spektrum<br />

Die kosmische Strahlung hat drei verschiedene Komponenten:<br />

1. Baryonen<br />

Protonen, 10% α-<strong>Teil</strong>chen und Kerne mit etwa solarer Häufigkeit (etwa ein Promille),<br />

2. Leptonen<br />

1. Elektronen, mit einer Energiedichte von 10% der Protonen,<br />

2. Positronen, numerischer Anteil etwa 10% der Elektronen,<br />

3. Photonen<br />

mit einer Energiedichte von 1% der Positronen.<br />

Die Energie eines <strong>Teil</strong>chens ist<br />

Eγ = (γ − 1)mpc 2<br />

Damit läßt sich <strong>die</strong> Spektralintensität IE(θ) der kosmische Strahlung umschreiben in Iγ(θ). Die kosmische<br />

Strahlung ist extrem isotrop, und es gilt (für alle Winkel θ)<br />

Iγ(θ) − Iγ(0)<br />

Iγ(θ) + Iγ(0)<br />

< 10−4<br />

Für relativistische <strong>Teil</strong>chen, γ ≫ 1, ist der Zusammenhang zwischen <strong>Teil</strong>chenstrom und <strong>Teil</strong>chendichte<br />

4πJγ = nγc.

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