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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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132 KAPITEL 2. GRAVITATION<br />

Licht oder Radiowellen) parallel oder senkrecht zum Sehstrahl. Und zwar entweder <strong>die</strong> Dopplerverschiebung<br />

von Spektrallinien bzw. <strong>die</strong> Pulsankunftszeiten von Signalen (Radiopulsen) oder (bei nahen<br />

Doppelsternen und Planetensystemen) <strong>die</strong> Parallaxe.<br />

Die Spektroskopie und damit <strong>die</strong> Chemie der Sterne geht zwar auf Fraunhofer bzw. Kirchhoff und<br />

Bunsen zurück, verstanden werden konnte sie jedoch nur mit der Quantenmechanik, also ebenfalls erst<br />

zu Beginn <strong>die</strong>ses Jahrhunderts.<br />

Wie wir später zeigen wollen, werden Sterne in dichten Wolken geboren, welche aus Material bestehen,<br />

welches selbst wieder in Sternen gekocht wurde. Wie wir aus Beobachtungen von solchen<br />

Molekülwolken wissen, ist das Hauptausgangsmaterial heute Wasserstoff, H, und Helium, He, mit einer<br />

Beimischung von schwereren Elementen wie C, N, O mit etwa 10 −3 Massenanteil und mit bis zu<br />

1% Staub. Die numerische kosmische Häufigkeit von Fe und Si beträgt etwa 3·10 −5 , was einer Massenhäufigkeit<br />

von ebenfalls etwa 1:1000 entspricht. Obwohl sie nur als Spurenelemente vorkommen,<br />

sind <strong>die</strong> Metalle für das Aussehen und Kühlen der Sterne wesentlich. Bei Molekülwolken übernimmt<br />

Staub <strong>die</strong>se Rolle.<br />

Zum Nachweis des Vorhandenseins bestimmter chemischer Elemente benötigt man das Spektrum der<br />

Elemente, welches für jedes Element so charakteristisch ist, wie der Fingerabdruck oder der genetische<br />

Code beim Menschen. Dabei kann man aus dem Dopplereffekt an einer einzelnen Linie auf <strong>die</strong><br />

Geschwindigkeit der Wolke oder des Sterns schließen; für den Quotienten zweier Linien kürzt <strong>die</strong>ser<br />

sich jedoch heraus: so kann man zeigen, daß im gesamten Universum <strong>die</strong> gleichen Atome und<br />

Moleküle vorhanden sind und es keine anderen gibt.<br />

Die Linienintensitäten schließlich geben Auskunft über <strong>die</strong> kosmische Häufigkeit und <strong>die</strong> Anregungsbedingungen.<br />

Zur quantitativen Bestimmung der Häufigkeiten, welche aus der Linienstärke resultiert,<br />

muß man neben den Anregungsbedingungen des Mediums, also atomare Wirkungsquerschnitte, Dichte<br />

und Temperatur, auch den Strahlungstransport verstehen (Quantenmechanik). Dazu ist bei Atomen<br />

und Molekülen <strong>die</strong> Saha Gleichung <strong>die</strong> wesentliche Grundlage.<br />

Damit erst kann man dann auch <strong>die</strong> Linienform zur Interpretation der physikalischen Bedingungen heranziehen.<br />

Man findet in Sternatmosphären, Wolken, Nebeln und Supernova - Überresten Bedingungen,<br />

wie sie im Labor nicht zu realisieren sind. In der Sprache der Astronomen entdeckt man ’verbotene Linien’,<br />

also Linien, <strong>die</strong> im Labor nicht vorkommen, da <strong>die</strong> Physik dort meist stossdominiert ist. Man<br />

findet auch Elemente, <strong>die</strong> im Labor nur schwer oder gar nicht herzustellen sind, etwa Radikale wie H −<br />

in der Sonnenatmosphäre.<br />

Bei noch extremeren Situationen, wie sie bei akkretierenden Röntgensternen oder bei Radio Pulsaren<br />

vorliegen, ist <strong>die</strong> Physik noch weitgehend unverstanden. Dies gilt auch für <strong>die</strong> kosmischen Maser. So<br />

ist es z. B. bis heute noch nicht gelungen, eine Linie vorherzusagen, <strong>die</strong> anschließend auch beobachtet<br />

wurde.<br />

2.2 Mechanik und Newtonsche Gravitationstheorie<br />

• DEFINITION (ZUM NACHSCHLAGEN)<br />

Wir definieren zum Nachschlagen für <strong>die</strong>se Kapitel folgende Größen.<br />

α, Kopplungskonstante, α = GmM = Gm1m2, (Newton)<br />

oder α = Z1Z2e 2 (Coulomb)<br />

T , kinetische Energie T = (m/2)�v 2 ,<br />

U, Gravitationsenergie U(r) = −α/r,<br />

oder elektrische Wechselwirkungsenergie U(r) = Z1Z2e 2 (Coulomb)<br />

M, Gesamtmasse M = m1 + m2 und<br />

m, reduzierte Masse m = m1m2/M,<br />

r, Abstandsvektor, gerichtet von 1 nach 2, �r = �x2 − �x1,<br />

v, Relativgeschwindigkeit �v = d�r/dt<br />

R, Schwerpunktsvektor � R := (m1�x1 + m2�x2)/M,

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