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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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298 KAPITEL 5. HYDRODYNAMIK: STERNMODELLE<br />

Die korrekte Beschreibung der physikalischen Bedingungen an der Oberfläche, d. h. <strong>die</strong> Herleitung<br />

der Randbedingung für T , ist Aufgabe der Strahlungstransport Theorie. Bisher haben wir P (R) = 0<br />

gefordert, was nur bei entarteten Sterne mit fester Oberfläche exakt ist. Eine einfache Verbesserung<br />

erhält man, indem man, s. Glchg (5.112), für T = T (R) fordert,<br />

L = 4πR 2 σT 4<br />

(5.129)<br />

Dadurch wird eine effektive Strahlungstemperatur definiert, <strong>die</strong> nichts mit der bisher betrachteten Temperatur<br />

(des Gases bzw. der Photonen) zu tun hat.<br />

5.4.4 Polytrope Sterne<br />

Falls der Druck nur eine Funktion der Dichte ist, P = P (ρ), kann man P aus der Differentialgleichung<br />

des hydrostatischen Gleichgewichts eliminieren:<br />

dP<br />

dr =<br />

� �<br />

dP dρ<br />

dρ dr<br />

χ dρ<br />

=<br />

ρ dr<br />

(5.130)<br />

Die hier auftretende Größe χ heißt Kompressibilität.<br />

Man muß im allgemeinen zwischen statischer und dynamischer Kompressibilität unterscheiden. Im<br />

letzteren Fall ist cs bei adiabatischen Änderungen gegeben durch<br />

c 2 s =<br />

� �<br />

dP<br />

dρ S<br />

(5.131)<br />

Bei entarteten Sternen ist S maximal und cs ist in jedem Fall <strong>die</strong> Schallgeschwindigkeit. Sonst muß<br />

spezifiziert werden, wie <strong>die</strong> Änderung von P zustande kommt (adiabatisch, S = const oder, bei sehr<br />

guter Wärmeleitfähigkeit, isotherm). Man erhält mit der hydrostatischen Kompressibilität χ(ρ)<br />

ρ ′ = − Gρ2 m(r)<br />

χr 2<br />

Die einfachsten Zustandsgleichungen sind<br />

1. inkompressible Materie, ρ = const. (χ = ∞),<br />

2. lichtartige Materie, P = Kρc 2 mit K = const = 1/3,<br />

3. druckfreie Materie (’Staub’), P = 0.<br />

(5.132)<br />

Diese sind von grossem Interesse und können nicht als Polytrope behandelt werden. Wir geben einige<br />

Extremfälle und ihre Dynamik.<br />

• BEISPIEL (DIE HOMOGENE GASKUGEL)<br />

Die homogene, ruhende Gaskugel wird als Ausgangskonfiguration bei der Herleitung des Jeans–Kriteriums benutzt. Für<br />

<strong>die</strong> Masse gilt im Innern, für r < R,<br />

M(r) = 4π<br />

3 ρr3<br />

(5.133)<br />

Die Gesamtmasse ist M(R). Die ungestörte Innen-Lösung lautet im hydrodynamischen Gleichgewicht für eine Kugel der<br />

Massendichte ρ und mit Radius R, bei Berücksichtigung der Gravitation mit Potential V<br />

V = 2π<br />

3 Gρ(r2 − 3R 2 ) (5.134)<br />

P = 2π<br />

3 Gρ2 (R 2 − r 2 ) (5.135)

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