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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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7.1. PHYSIK DER ERDE 355<br />

• ZUSATZ (DIE TAGESLÄNGE BEI SYNCHRONISATION)<br />

Die Tageslänge ist bei Synchronisation genau so lang wie <strong>die</strong> Dauer eines Monats. Bei der Überschlagsrechnung benutzen<br />

wir <strong>die</strong> Drehimpulserhaltung in folgender Form. Heute gilt etwa<br />

7J⊕ = Jm also Jtot = 8<br />

7 Jm<br />

Bei Synchronisation steckt näherungsweise der gesamte Drehimpuls im Mond. Aus<br />

folgt<br />

Jm = MmR 2 Ωm und Kepler Ω 2 mR 3 = const<br />

Jm(fin)/Jm(ini) = 8<br />

7 =<br />

� �1/2 R(fin)<br />

R(ini)<br />

und daraus R(fin) = 1.35R(ini). Der genaue Wert ist<br />

R(fin) = 1.4R(ini)<br />

Die Tages bzw. Monatsdauer beträgt dann 45.5 heutige Tage.<br />

Tageslänge und Zeitbestimmung<br />

Ein Tag hat 24 Stunden, 1440 Minuten oder 86400 Sekunden. Ein Julianisches Jahrhundert hat 62525<br />

Tage. Nach einem Vorschlag von J. Scaliger aus dem Jahr 1606, (von dem <strong>die</strong> Benennung zu Ehren<br />

seines Vaters Julius stammt) beginnt <strong>die</strong> Zählung am 1 Januar −4712 mittags. Der 1.5 Januar (d. h. der<br />

1. Januar 12h mittags) ist JD 2 451 545 und wird mit J2000 bezeichnet.<br />

Alternativ zum Julianischen Jahr wurde das Besselsche Jahr (bezeichnet mit Bxxxx) benutzt. Es basiert<br />

auf der Länge des tropischen Jahres und hat 625.242 198 781 Tage. Der Unterschied zwischen beiden<br />

ist kumulativ, es entspricht dem Besselschen Jahr B2000 das Julianische Jahr J1999.998722 (mit JD<br />

2 451 544.4334) und umgekehrt J2000 (mit obigem JD) entspricht B2000.001278.<br />

Bis 1960 bestimmte <strong>die</strong> Tageslänge <strong>die</strong> Zeit, welche Universal Time (UT) genannt wurde. Eine Sekunde<br />

war der 86400te <strong>Teil</strong> des mittleren Sonnentages. Von 1960 bis 1967 wurde <strong>die</strong> Ephemeris Time<br />

(ET) als der 31 556 925.974 7te <strong>Teil</strong> des tropischen Jahrs 1900.0 benutzt.<br />

Zwischen 1967 (BIH: Bureau International de l’Heure) und 1971 (TAI: Temps Atomique International)<br />

erfolgte <strong>die</strong> Umstellung auf Atomzeit. Seit 1967 gilt <strong>die</strong> Atomzeit als verbindliches Normal: ’Die<br />

Sekunde ist das 9.192.631.770 - fache der Periodendauer des Hyperfeinübergangs (J = 7/2, F = 4 →<br />

F = 3) bei 133 Cs’ (ewa 9 GHz). Die rel. Genauigkeit (gemessen an mehreren Uhren, in Deutschland<br />

an der PTB in Braunschweig) beträgt � 10 −14 (über ein Jahr, 10 −15 über 1000 s.) bei einer Ablesegenauigkeit<br />

von ∆ν/ν � 3 · 10 −11 .<br />

Universal Time (UT) wird heute über <strong>die</strong> Durchgangszeit eines Sterns durch einen festen Punkt auf<br />

der Erde definiert. Die Abweichung zwischen einer idealen Atomuhr, TI, und Universal Time (UT)<br />

definiert <strong>die</strong> Größe<br />

Λ(t) = IT − UT<br />

welche positiv ist, falls <strong>die</strong> Erde zu langsam rotiert. Die dimensionslos Größe<br />

m3 = − ˙ Λ<br />

ist so definiert, daß <strong>die</strong> Rotation schneller wird (Beschleunigung), falls m3 > 0 ist. Dies passierte<br />

zwischen 1850 und 1900.

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