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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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7.1. PHYSIK DER ERDE 351<br />

3. Die Ozeane<br />

Das Wasser der Ozeane wurde vermutlich nicht durch Kometen auf <strong>die</strong> Erde gebracht (und schon<br />

gar nicht auch heute noch, wie manchmal behauptet wird) sondern nach dem big burb zunächst<br />

in <strong>die</strong> Atmosphäre ausgegast und dann aus ihr kondensiert. Die Temperatur direkt nach dem<br />

big burb kann man zu 4500 K abschätzen. Damit ist auch in etwa das Anfangswertproblem der<br />

planetraen Atmosphäre definiert. Die Sonneneinstrahlung spielt keine Rolle. Was volatil genug<br />

ist verdampft (Edelgase), was schwer genug ist kondensiert später (nach dem Abkühlen) aus. Die<br />

Ozeane der Erde enthalten etwa 1000 Atmosphärenmassen, Kalkspat (CaCO3) am Meeresboden<br />

bindet etwa 70 Atmosphärenmassen, der Rest steckt in Felsgestein.<br />

4. Drehimpulsbilanz<br />

Ähnlich schlimm sieht es bei der Drehimpulsbilanz im Sonnensystem aus. Der gesamte Drehimpuls<br />

steckt in den Planeten (etwa 180 mal mehr als in der Sonne) und bei <strong>die</strong>sen wieder in den<br />

Monden (bei der Erde ist das Verhältnis zum Drehimpuls des Mondes 1 : 7). Dazu kommt ein<br />

erhebliches Misalignment (Fehlweisung) der Drehimpulse bzw. der Spins.<br />

Die drei wichtigsten Elemente C, N und O sind letztlich sehr unterschiedlich in der Atmosphäre (der<br />

verschiedenen Planeten und Monden) vorhanden. Neben der Erde enthält nur der Jupitermond Titan<br />

bedeutende Anteile an N2. Diese sind wahrscheinlich ausgegast (N2 oder NH3).<br />

• ANMERKUNG (PHOTOSYNTHESE)<br />

Photosynthese ist der Prozeß, bei dem Pflanzen vermittels Chorophyll und Sonnenenergie Kohlendioxyd und Wasser in<br />

Kohlenwasserstoffe umwandeln.<br />

6CO2 + 6H2 → C6H12 + 6O2<br />

Zu Beginn, beim Übergang von reduzierender zu oxi<strong>die</strong>render Atmosphäre, kann das CO2 auf der linken Seite ausgegast<br />

worden sein. Heute ist <strong>die</strong> Photosynthese im Gleichgewicht mit dem Umkehrprozeß, der Atmung der Pflanzen:<br />

C6H12 + 6O2 → 6CO2 + 6H2<br />

Der Nettogewinn an O2 zu Beginn kommt durch <strong>die</strong> Vermehrung der Pflanzen zustande.<br />

Aufheizung und Schmelzen<br />

Nach der heutigen Vorstellung wurden <strong>die</strong> Planeten – also auch <strong>die</strong> Erde – aus dem protosolaren Nebel<br />

in kaltem Zustand durch Agglomeration von Gesteinsbrocken von etwa Meteorgröße gebildet. Die Erde<br />

ist heute im Innern allerdings so heiß,<br />

Tc ≈ 4000 . . . 6000 ◦ K (7.23)<br />

daß sie zwischen Kern und Kruste flüssig ist, was sich durch radioaktive Aufheizung (damals und heute<br />

noch)<br />

˙Qrad ≈ 2 · 10 20<br />

erg s −1 ; jrad = 50 erg cm −2 s −1 (7.24)<br />

und <strong>die</strong> schlechte Wärmeleitfähigkeit der Kruste erklärt (Wärmestau).<br />

Die Gravitationsenergie Ug der Erde beträgt etwa<br />

Ug ≈ GM 2 ⊕<br />

R⊕<br />

= 4 · 10 39<br />

erg (7.25)<br />

und stellt damit das bei weitem größte Energiereservoir dar. Der Druck im Zentrum beträgt etwa<br />

Pc ≈ ρGM⊕<br />

2R⊕<br />

= 2 · 10 12<br />

dyn cm −2

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