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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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36 KAPITEL 1. GEOMETRIE<br />

oder Sterne gleicher Entfernung (offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen). Die stillschweigende Annahme,<br />

<strong>die</strong> hier eingeht, ist <strong>die</strong>, daß <strong>die</strong> Sterne in Sonnenumgebung nicht nur typisch für <strong>die</strong> Milchstraße<br />

sind, sondern auch für weit entfernte Galaxien.<br />

Die offenen Sternhaufen haben den Vorteil, daß alle Mitglieder praktisch bei gleicher Entfernung gesehen<br />

werden, daß man also <strong>die</strong> Entfernung nur einmal bestimmen muß. Ferner sind <strong>die</strong> Sterne alle<br />

chemisch gleich, da sie aus dem gleichen Wolkenmaterial<br />

entstanden sind.<br />

Die Einträge in der nebenstehenden Tabelle haben<br />

folgende Bedeutung:<br />

Nbek ist <strong>die</strong> Anzahl bekannter Objekte,<br />

Ntot deren geschätzte Gesamtzahl,<br />

T ist das Alter in Jahren (yr), Pop. ist <strong>die</strong> Sternpopulation,<br />

met. bedeutet hier ausnahmsweise <strong>die</strong><br />

Häufigkeit an Elementen schwerer als O,<br />

M ist <strong>die</strong> mittlere Sternmasse (in Einheiten der<br />

Parameter offene Kugel OB<br />

Sternhaufen Sternhaufen Assoziationen<br />

Nbek 1039 125 70<br />

Ntot 3000 10 5 − 10 6 300<br />

T 10 6 − 10 9 10 10 10 6 − 10 7<br />

Pop. I II I<br />

met. reich arm extrem reich<br />

M/M⊙ 1 M⊙ 0.5 M⊙ 5 M⊙<br />

Ort Scheibe Halo Scheibe<br />

Tab. 1.11: Haufencharakteristika<br />

Sonnenmasse M⊙), Ort gibt <strong>die</strong> räumliche Verteilung an.<br />

Trägt man nun, wie Trumpler es zuerst (1930) getan hat, mB − mV gegen M auf, d. h. 1/T gegen L,<br />

so stellt man fest, daß <strong>die</strong> Sterne in einen schmalen Band liegen. Die Größe mB − mV (meist B − V<br />

abgekürzt) ist unabhängig von der Entfernung, <strong>die</strong>se wird nur zur Bestimmung von M benötigt.<br />

Die Bandbreite ist i. w. bestimmt durch <strong>die</strong> chemische Zuammensetzung und durch nichtaufgelöste<br />

Doppelsterne, (s. u.). Vergleicht man nun einen offenen Sternhaufen der scheinbaren Helligkeit mo mit<br />

einem Eichhaufen mit Helligkeit me (z. B. den Hyaden mit gut bekannter Entfernung), so kann man im<br />

H-R-Diagramm den einen vertikal so lange verschieben bis seine Hauptreihe mit der des Eichhaufens<br />

zur Deckung kommt. Die Differenz in scheinbarer Helligkeit ∆m = mo − me heißt Entfernungsmodul.<br />

Damit kann man dann <strong>die</strong> Entfernung (in Einheiten der Entfernung zum Eichhaufen) bestimmen.<br />

Einem Faktor von z. B. 100 in der Leuchtkraft, ∆m = 5, entspricht ein (Do/De) 2 = 10 2 , ein Faktor<br />

10 in der Entfernung, Do = 10De.<br />

• BEISPIEL (WEGA ALS EICHSTERN ZU A0)<br />

Die Entfernung beträgt 8 pc. Damit unterscheiden sich scheinbare, m, und absolute Helligkeit, M, um etwa eine halbe<br />

Magnitude: m − M = 5 log(0.8) = −0.48.<br />

Astronomische Daten : Wega<br />

Mv B − V BC Te Tc Mb L R M<br />

0.7 0.00 −0.7 0.97 1.5 0.0 90L⊙ 3R⊙ 3M⊙<br />

Mv: absolute visuelle Helligkeit, entspricht 3600 Jy im V Band; Mb: absolute bolometrische Helligkeit,<br />

B − V Farb Index, BC bolometrische Korrektion,<br />

Te effektive Temperatur, Tc Farb - Temperatur in Einheiten 10000 K.<br />

Da <strong>die</strong> Hyaden keine O und B Sterne enthalten, nimmt man noch <strong>die</strong> Plejaden als zweiten Eichstandard<br />

hinzu. Ein prinzipiell unlösbares Problem ist allerdings noch, daß –selbst bei vorausgesetzter chemischer<br />

Homogenität– <strong>die</strong> Sterne nicht eine eindeutig bestimmte Leuchtkraft mV bei gegebener Temperatur<br />

(B − V ) besitzen. Das liegt daran, daß es viele unaufgelöste Doppelsterne gibt. Damit kommt<br />

man entfernungsmäßig bereits durch <strong>die</strong> ganze Galaxie. Es ergibt sich jedoch eine Schwierigkeit: <strong>die</strong><br />

interstellare Absorption A. Diese verschiebt <strong>die</strong> Hauptreihe horizontal und es gilt näherungsweise<br />

m − M = 5 log (D/10pc) + A (1.49)<br />

Empirisch stellte Baade (1944) so fest, daß es zwei Typen von Sternen gibt, welche er mit Population I<br />

und Population II bezeichnete. Insbesondere Cepheiden der Population I sind in der Milchstraße wegen<br />

der starken interstellaren Absorption in der Scheibe schwer zu finden.

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