24.02.2013 Aufrufe

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1.3. GALAXIEN BEI ANDEREN FREQUENZEN 55<br />

Cen A (Typ dE) ist auch überhaupt <strong>die</strong> erste und damit <strong>die</strong> hellste extragalaktische Radio Quelle am<br />

Himmel. Das ist erstaunlich, es handelt sich hierbei nämlich um eine 4 Mpc entfernte Radio Galaxie.<br />

Ihr optisches Pendant war bis dahin unbekannt, es wurde erst 1953 von Baade und Minkowski als<br />

peculiar galaxy identifiziert. Im optischen ist Cen A etwa 100 kpc langgestreckt mit Andeutung von<br />

Materieauswurf, im Radio ist <strong>die</strong> Ausdehnung sogar 700 kpc lang. Die Leuchtkraft im Radio (von 10<br />

MHz bis 10 GHz) beträgt L = 10 42 erg s −1 .<br />

Radio Galaxien mit vergleichbarer Leuchtkraft, L = 10 42 erg s −1 , sind Fornax A (NGC 1316, Typ cD)<br />

und Perseus A (3C 84, NGC 1275).<br />

Der zweite Radio Stern und der scheinbar hellste überhaupt war Cas A, 1947 entdeckt von Ryle und<br />

Smith und von Minkowski später als Supernova Überrest identifiziert (3C 361 = 3U 2321 + 58).<br />

Cygnus A (stärkste Radioquelle, 1954 optisch entdeckt von Baade und Minkowski) mit<br />

Lradio = Lopt = 10 45<br />

erg s −1<br />

und Virgo A (M 87, 1949 endeckt von Bolton et al.) sind weitere bekannte Beispiele für Radio Galaxien.<br />

Die Bezeichnung Tau A (3C 144), der dritthellste im 3C Katalog, im Falle des Krebsnebels ist<br />

nicht mehr üblich, Cas A und Puppis A für <strong>die</strong> entsprechenden Supernova Überreste sind aber noch<br />

gebräuchlich (mangels anderer Namen).<br />

Entdeckung neuartiger Quellen<br />

Cen A in einer Entfernung von 4 Mpc und Cyg A (z = 0.0562) in einer Entfernung von 340 Mpc<br />

sind typische Beispiele leuchtstarker Radio Galaxien, <strong>die</strong> einfach mit optischen Quellen identifiziert<br />

werden konnten. Die Identifizierung der Quasare war wesentlich schwieriger.<br />

• ZUSATZ (AUF DEM WEG ZUR IDENTIFIZIERUNG DER QUASARE)<br />

Zu Beginn der Radio-Astronomie (1950) waren <strong>die</strong> Positionen nicht mit genügender Genauigkeit bekannt, um sie mit<br />

optischen Objekten identifizieren zu können. Ein wichtiger Fortschritt war hier der dritte Cambridge Katalog (1960). Die<br />

bisher genannten Galaxien konnten identifiziert werden:<br />

1. Vir A = NGC 4486 = M87 = 3C 274<br />

2. Cen A = (keine M Nummer, da von Paris aus nicht zu sehen) = NGC 5128<br />

3. Cyg A = (keine NGC Nummer, neuer Typ) = 3C 405<br />

Am Anfang der sechziger Jahre konnte durch Interferometrie <strong>die</strong> Genauigkeit in der Positionsbestimmung im Radiobereich<br />

so verbessert werden (Matthews, 1960 an 3C 48), daß <strong>die</strong> ersten optischen Identifikationen mit scheinbar = quasi stellaren<br />

Objekten möglich wurde. Es zeigte sich, daß Quellen wie 3C 48 vorher optisch nicht untersucht bzw. bekannt waren.<br />

Sandage fand (1961) das optische Gegenstück zu 3C 48. Es handelte sich um eine neue Kategorie von Quellen, bei 3C<br />

48 um einen Stern 16ter Größe mit völlig unbekanntem Spektrum, und dazu noch variabel. Bis 1963 wurden eine Reihe<br />

weiterer Objekte optisch mit Punktquellen unverständlichen Spektrums identifiziert.<br />

• ZUSATZ (DER QUASAR 3C 273)<br />

Die Identifizierung der Rotverschiebung gelang anhand der heute berühmtesten Quelle 3C 273. Diese wird vom Mond<br />

bedeckt und somit konnte eine extrem genaue Radio (Hazard, 1963) und optische Position bestimmt werden. M. Schmidt<br />

fand dann am bereits früher aufgenommenen Spektrum <strong>die</strong>ses Sterns 13ter Größe, daß <strong>die</strong> Linien Hɛ, Hδ, Hγ und Hβ alle <strong>die</strong><br />

gleiche Rotverschiebung aufwiesen: z = 0.158. Die Hα Linie wird bereits bei <strong>die</strong>ser Rotverschiebung ins IR verschoben,<br />

sie wurde später von Oke (1963) bestätigt. Die Quellen wurden Quasar, für Quasi stellar radio source benannt (Acronym<br />

von H.Y. Chiu).<br />

Wenden wir unserer Gleichung (1.92) auf 3C 273 an, dann erhalten wir Dl = 0.9 Gpc, also etwa ein Giga Parsec. Für 3C<br />

48 ist z = 0.368 und das liefert etwa das Doppelte, Dl = 2.2 Gpc.<br />

• ZUSATZ (ENTDECKUNG DER BL LAC OBJEKTE)<br />

1969 wurde (zufällig, bei einem Hochfrequenz Survey) eine neue Klasse von Radio Galaxien entdeckt: <strong>die</strong> BL Lac Objekte,<br />

<strong>die</strong> später Blasars genannt wurden (E. Spiegel). In <strong>die</strong>ses Jahr fällt auch <strong>die</strong> Entdeckung der Radiopulsar durch J. Bell. Der<br />

erste Linsen Quasar wurde bei einem 960 MHz Survey in Jodrell Bank entdeckt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!