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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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214 KAPITEL 4. THERMODYNAMIK: TEMPERATUR<br />

Robert Hooke (1635 - 1703) erklärt Licht als transversale Welle. Er schreibt 1665 in ’Micrographia’,<br />

daß seine Theorie ist ’capable of explicating all the phenomena of colors, but of all that are in<br />

the world.’<br />

Christian Huygens (1629 - 1695) begründet <strong>die</strong> Wellentheorie des Lichts, niedergelegt in ’Traité de<br />

la lumière’, Paris (1690). (In Anerkennung der früheren Ideen von Par<strong>die</strong>s und Hooke). Damit<br />

das Licht sich in einem Medium fortpflanzen kann, führte Huygens den elastischen Äther ein.<br />

Über <strong>die</strong> Entstehung der Farben schweigt er sich aus. Das nach ihm benannte Prinzip wurde von<br />

Kirchhoff 1882 streng mathematisch gefasst.<br />

Isaac Newton (1643 - 1727) erkärt dagegen Licht als Korpuskel (welche von Materie angezogen<br />

werden und findet dementsprechen keine befriedigende Lösung für <strong>die</strong> Beugung). Er zerlegt<br />

1672 als erster weißes Licht in Farben mit Hilfe eines Prismas und er schreibt 1672 (in Phil.<br />

Trans. 6, 3075)<br />

’. . . that light itself is a heterogeneous mixture of differently refrangible rays.’<br />

Nach Newton sollte (wegen der Anziehung) <strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit im Medium größer sein<br />

als in Luft. Er nahm an, daß <strong>die</strong> Farben durch <strong>die</strong> Größe der Korpuskel bewirkt werde: der roten<br />

Farbe entsprachen <strong>die</strong> größten <strong>Teil</strong>chen, der gelben Farbe mittlere und schließlich der blauen <strong>die</strong><br />

kleinsten <strong>Teil</strong>chen.<br />

• ANMERKUNG (DUALISMUS WELLE - KORPUSKEL HISTORISCH)<br />

Mit seiner Theorie stellt Newton sich ganz bewusst gegen Hooke und Huygens. Vom damaligen Standpunkt aus betrachtet<br />

waren beide unbefriedigend: Huygens konnte <strong>die</strong> Farben, Newton <strong>die</strong> ihm bereits bekannte Interferenz und Beugung nicht<br />

erklären.<br />

Trotz beeindruckender Arbeiten von Arago, Malus, Young und Fresnel zur Wellennatur des Lichts, blieb <strong>die</strong> Newtonsche<br />

Vorstellung (begründet durch seine Autorität auf dem Gebiet der Gravitation) vorherrschend unter den Physikern.<br />

Das experimentum crucis konnte erst 1850 durchgeführt werden, als Fizeau und Foucault erstmals <strong>die</strong> Wellengeschwindigkeit<br />

des Lichts in Materie messen konnten. Sie fanden v < c. Damit war gezeigt, daß <strong>die</strong> Newtonsche Vorstellung falsch<br />

war. Michelson (1852 -1931) konnte mit einer verbesserten Foucaultschen Versuchsanordnung sogar <strong>die</strong> Dispersion der<br />

Lichtgeschwindigkeit (in Schwefelkohlenstoff) bestimmen.<br />

Da man sich <strong>die</strong> Ausbreitung von Licht im Vakuum nicht vorstellen konnte und da <strong>die</strong> Fresnelsche Deutung der Polarisation<br />

transversale Lichtwellen forderte, wurde ein hypothetischer elastischer Äther eingeführt, in dem solche Wellen sich<br />

ausbreiten konnten. Maxwell begründete bereits (mithilfe <strong>die</strong>ses elastischen Äthers) 1860 seine Lichttheorie. Diese etwas<br />

absurde Vorstellung wurde endgültig erst durch den Versuch von Michelson 1881 ad acta gelegt. Bis dahin versuchte man,<br />

<strong>die</strong> Eigenschaften des Äthers experimentell zu finden und mathematisch zu formulieren.<br />

Die Arbeiten von Hertz zeigten dann experimentell <strong>die</strong> Richtigkeit der Maxwellschen Theorie und das gesamte Gebiet der<br />

optischen Erscheinungen wurde damit <strong>Teil</strong> der Elektrodynamik. Hertz und Heaviside zeigten dann aber, daß ein elastischer<br />

Äther unnötig ist zur Ausbreitung der Wellen, Vakuum genügt. Vakuum bedeutet dabei, daß das elektromagnetische Feld<br />

kontinuierlich ist wie der Raum, in dem es existiert.<br />

Lorentz (Minkowski, Poincaré) und insbesondere Einstein entdeckten dann ein zusätzliches Phänomen der Maxwellschen<br />

Theorie: <strong>die</strong> Konstanz der Lichtgeschwindigkeit. Experimentell wurde <strong>die</strong>s von Michelson bestätigt. Zusammen mit Morley<br />

findet er (seit 1881 in immer wieder verbesserten Experimenten), daß im Vakuum <strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit unabhängig<br />

von der (Erd)Bewegung ist.<br />

Neben den integralen Parametern Leuchtkraft und Temperatur sind diskrete Werte im Spektrum wichtig<br />

(der Fingerabdruck kosmischer Objekte). Das Plancksche Strahlungsgesetz ist streng nur für den<br />

idealen schwarzen Körper gültig und damit auf realistische Körper nur näherungsweise anwendbar.<br />

Insbesondere zeigen Sterne eine markante Abweichung von <strong>die</strong>sem Verhalten, da sie ein Linienspektrum<br />

besitzen. Die Kenntnis von der Existenz von Linien im Spektrum der Sonne reicht bis an den<br />

Anfang des 19. Jahrhunderts (Fraunhofer) zurück.<br />

Frequenz (Energie), Breite (Temperatur und Dichte der Umgebung) und Intensität (Häufigkeit und<br />

Dichte des Elements) verschiedener Linien erlauben es, ein detailliertes Bild von den Verhältnissen der<br />

Umkehrschicht zu erhalten.

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