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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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96 KAPITEL 1. GEOMETRIE<br />

2. Vorkommen<br />

in allen Galaxien und dort überall (im Zwischenarm Bereich und im Halo).<br />

3. Explosionsgeschwindigkeit der ausgeworfenen Materie<br />

vex ≥ 10 4 km s −1 .<br />

4. Lichtkurve und absolute Helligkeit<br />

steiler Anstieg, Abfall um ∼ 0 m .1 d −1 <strong>die</strong> ersten 30 Tage, dann expontieller Abfall um ∼ 0 m .02<br />

d −1 . Maximal bis MV = −20 m (homogenes Erscheinungsbild).<br />

5. Keine Radiostrahlung im ersten Jahr.<br />

Alle 5 Kriterien sind wichtig. Das Vorkommen in allen Galaxien und dort wieder überall, im Zwischenarm<br />

Bereich und im Halo, erlaubt praktisch nur massearme Sterne als Vorläufer. Das folgende<br />

Modell ist theoretisch einleuchtend, empirisch aber bisher nicht verifiziert: ein Weißer Zwerg geringer<br />

Masse wird von einem Begleitstern mittels Masseüberfluß über <strong>die</strong> kritische Chandrasekhar Masse<br />

Mch gebracht. Möglich sind<br />

1. ein Hauptreihenstern<br />

(Masse ≈ 2.5M⊙) in engem Orbit, Porb = 0.3 bis 3 d,<br />

2. ein entwickelter Stern<br />

(Roter Riese mit Masse ≈ 1M⊙) in weitem Orbit, Porb = 100 bis 1000 d,<br />

3. ein weiterer Weißer Zwerg<br />

mit Verschmelzung aufgrund von Gravitationsstrahlung.<br />

Das breite Absorptionsminimum bei λo = 6150 ˚A wird gedeutet als blau verschobenes Si II (einfach<br />

ionisiertes Si mit λrest = 6355 ˚A), was vex ≥ 104 km s−1 liefert, sollte es sich jedoch um C II<br />

(λrest = 6580 ˚A) handeln, dann wäre <strong>die</strong> Blauverschiebung etwa doppelt so groß, vex ≥ 2 · 104 km<br />

s−1 .<br />

In der Milchstraße selbst hat es seit Kepler keine Supernova mehr gegeben, deshalb kann nur noch<br />

der Ort (nicht aber mehr der Typ) bestimmt werden. Falls der Supernova Überrest in der galaktischen<br />

Ebene (und dort in einem Spiralarm) liegt, dann kann es sich<br />

um Typ II handeln, in allen anderen Fällen ist Typ Ia nahelie-<br />

Nahe SNe vom Typ Ia<br />

gend.<br />

NGC Konstel- SN<br />

Mit der wachsenden Zahl an untersuchten Supernovae ist <strong>die</strong> Nr lation Jahr<br />

Einteilung in Typen komplexer geworden. Beim Typ Ib und Ic 3627 Leo Gruppe 1989B<br />

ist das räumliche Vorkommen in Sternentstehungsgebieten wie 4639 Virgo 1990N<br />

beim Typ II, es fehlt zusätzlich das Absorptionsminimum bei 1380 Fornax 1992A<br />

λo = 6150 ˚A und beim Typ Ic fehlt auch noch He im Spek- 4526 Virgo 1994D<br />

trum.<br />

extreme SN vom Typ Ic<br />

In der nebenstehenden Tabelle sind Beispiele von besonders<br />

ESO184-G82 D = 40 Mpc 1998bw<br />

gut untersuchten, besonders nahen Supernovae vom Typ Ia aufgeführt.<br />

Für <strong>die</strong>se gibt es auch unbhängige Entfernungsbestim-<br />

Tab. 1.41: Typ Ia SNe<br />

mungen mittels Cepheiden, sodaß <strong>die</strong> Anschlusseichung gewährleistet ist (mit dem Ergebnis h = 0.5).<br />

Zwei Ausnahmen, <strong>die</strong> nicht ins Konzept (von Standardkerzen) passen, sind SN1991bg in NGC 4374<br />

(in Virgo) und NGC 5128 = Cen A mit SN 1986G. Diese waren zu schwach und zu rot (also eine Art<br />

Fehlzündung). Spektroskopische Besonderheit von SN1991bg war das Auftreten von Ti II Absorptions<br />

Linien (bei 4200 ˚A. Diese Ausnahmen werden nunmehr als peculiar, alle anderen Supernovae vom Typ<br />

Ia als normal bezeichnet.

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