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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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7.1. PHYSIK DER ERDE 359<br />

Temperaturschichtung<br />

Wir betrachten nun <strong>die</strong> beobachtete Temperatur- und Druckverhältnisse innerhalb der Atmosphäre. In<br />

der Atmosphäre herrscht folgende Temperaturschichtung:<br />

In Bodennähe bis etwa 12 km (ca. 7 km in Pol- und ca. 17 km in Äquatornähe) gibt es einen negativen<br />

Temperaturgra<strong>die</strong>nten (etwa 7 · 10 − 5 K cm −1 ). Dieser Bereich wird als Troposphäre bezeichnet.<br />

Innerhalb der Troposphäre verteilen sich <strong>die</strong> verschiedenen Gase exponentiell mit einer Skalenhöhe<br />

von etwa 8.5 km, während Wasserdampf (H2O) im allgemeinen nur exponentiell mit einer Skalenhöhe<br />

von 4 km auftritt.<br />

Die stossverbreiterten Linien von zwei Spezies, CO2 und H2O, sind <strong>die</strong> Hauptursache für <strong>die</strong> Absorption<br />

von Sub(mm)- Radioemission aus höheren Schichten der Atmosphäre bzw. aus dem interstellaren<br />

Raum.<br />

An <strong>die</strong> Troposphäre schließt sich <strong>die</strong> Stratosphäre an. Nach einer isothermen Schicht in der unteren<br />

Stratosphäre nimmt <strong>die</strong> Temperatur in der oberen Stratosphäre rasch wieder zu und erreicht in etwa<br />

50 km Höhe Temperaturen, <strong>die</strong> denen der oberflächennahen Troposphärenschicht entsprechen. Diese<br />

starke Erwärmung kann auf <strong>die</strong> Absorption von solarer UV- Strahlung (λ ≈ 200 − 300 nm) durch das,<br />

in der oberen Stratosphäre, vorhandene Ozon zurückgeführt werden.<br />

Oberhalb <strong>die</strong>ser Schicht beginnt <strong>die</strong> Mesosphäre, innerhalb derer <strong>die</strong> Temperatur erneut absinkt, bis<br />

auf etwa 180K. Die Mesosphäre reicht bis in Höhen von 85 km.<br />

Ab hier beginnt dann <strong>die</strong> Thermosphäre, <strong>die</strong> wiederum durch einen sehr starken Temperaturgra<strong>die</strong>nten<br />

bestimmt ist. Hier ist es ebenfalls <strong>die</strong> Absorption von UV-Strahlung, allerdings durch molekularen<br />

Stickstoff (N2) bzw. durch molekularen und atomaren Sauerstoff (O2, O) bei Wellenlängen λ < 200<br />

nm, <strong>die</strong> zu der starken Erwärmung führt. Die Ausdehnung der Thermosphäre und <strong>die</strong> (gaskinetische)<br />

Temperatur innerhalb derselben unterliegen beträchtlichen Variationen, jeweils in Abhängigkeit von<br />

der Sonneneinstrahlung und -aktivität.<br />

Die Übergangsbereiche zwischen den einzelnen atmospärischen Schichten werden als Tropo-, Stratound<br />

Mesopause bezeichnet.<br />

Etwa 99.9% der gesamten Luftmasse der Erde befinden sich unterhalb der Stratopause. Die für das<br />

Wetter verantwortlichen Vorgänge laufen im wesentlichen in der Troposphäre ab. Bis zu 100 km Höhe<br />

ist <strong>die</strong> molare Masse der Atmosphäre infolge der guten Durchmischung höhenunabhängig (Homosphäre).<br />

Ab <strong>die</strong>ser Höhe dominieren dann Diffusions- und Dissoziationsprozesse, und somit wird <strong>die</strong><br />

molare Masse zu einer Funktion der Höhe (Heterosphäre).<br />

Die Luft der Erdatmosphäre kann als verdünntes (nicht wechselwirkendes) Gas behandelt werden: der<br />

mittlere Molekülabstand lo beträgt lo = 2 · 10 −7 cm während für <strong>die</strong> freie Weglänge λo = 7 · 10 −6 cm<br />

gilt, also λo/lo ≫ 1.<br />

Als einfache Anwendung der Thermodynamik auf ein System im äusseren Feld, betrachten wir <strong>die</strong><br />

Erdatmosphäre als globales System im Gravitationsfeld der Erde mit dem Potential<br />

V = −GM⊕<br />

r<br />

φ = mV = −GmM⊕<br />

r<br />

Die normierte Maxwell Verteilung im äusseren Gravitationsfeld lautet<br />

� � � �<br />

m 3/2 ɛ + φ − φo<br />

f(x, v) = no<br />

exp −<br />

2πkT<br />

kT<br />

Dabei hängt <strong>die</strong> kinetische Energie ɛ = ɛ(v) nur von der Geschwindigkeit v, <strong>die</strong> potentielle Energie<br />

φ = φ(x) und <strong>die</strong> Temperatur T nur vom Ort x ab. Die Temperatur bestimmt sich im Prinzip aus Glchg.<br />

(7.38). Für nicht zu grosse Höhen ist T = const eine ausreichende Näherung.<br />

Entwickeln wir zunächst das Gravitationsfeld für h ≪ R<br />

V (x) − Vo = V ′<br />

oh + . . . mit V ′<br />

o = go = G M<br />

R2

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