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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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1.2. LÄNGEN: RADIEN UND ENTFERNUNGEN 17<br />

Die Gleichung ist folgendermassen zu verstehen: Wie im Abschnitt Eichung der Sternhelligkeiten ausgeführt,<br />

wird mit Leuchtkraft, L, Einheit: erg s −1 , der totale Energieverlustrate eines Sterns, L = ˙ E,<br />

bezeichnet. Bei isotroper Abstrahlung kommt im Abstand D (bei Euklidischer Geometrie) ein Strahlungsfluß<br />

f beim Beobachter an, also<br />

f = L<br />

4πD 2<br />

(1.31)<br />

Der Strahlungsfluß f (Einheit: erg cm −2 s −1 ) ist also das Maß zur Bestimmung der Leuchtkraft L des<br />

Sterns, wenn man seine Entfernung D kennt. Im Falle Sonne Mars ist der einfallende Strahlungsfluß<br />

fein also fein = L⊙/4πR 2 . Die Fläche senkrecht zum Einfall ist πb 2 . Bei idealer Refektion beträgt<br />

dann <strong>die</strong> Leuchtkraft L Mars = (πb 2 )(L⊙/4πR 2 ). Auf dem Weg zur Erde wird sie nochmals reduziert um<br />

den letzten Faktor. Setzt man <strong>die</strong>se gleich der scheinbaren Helligkeit des Sterns, f = (Ls/4πd 2 ), so<br />

folgt unter der Annahme Ls = Sternhelligkeit = Sonnenhelligkeit = L⊙ für den unbekannten Abstand<br />

d zum Stern:<br />

d = 2 RSonne−Mars<br />

DErde−Mars<br />

bMars<br />

(1.32)<br />

Chéseaux erhielt so einige Lichtjahre (in Übereinstimmung mit der wahren Entfernung der nächsten<br />

Sterne), allerdings war seine Annahme über <strong>die</strong> Leuchtkraft des nächsten Sterns nicht korrekt (gleiches<br />

gilt für den Refektionskoeffizienten des Mars). Beide Fehler heben sich in etwa auf. Die Formel von<br />

Chéseaux ist mittlerweile wieder hochaktuell, wie folgende Anmerkung zeigt.<br />

• ANMERKUNG (DIREKTER NACHWEIS VON EXTRASOLAREN PLANETEN)<br />

Der Nachweis extrasolarer Planeten beruht bisher darauf, <strong>die</strong> Dopplerverschiebung an möglichst vielen Linien des Primärsterns<br />

zu messen. Neuerdings kennt man auch Fälle, wo der Primärstern seine Planeten verschlingt (Kannibalismus).<br />

Zum direkter Nachweis von extrasolaren Planeten kann man versuchen, das am Planeten reflektierte Licht eines Primärsterns<br />

zu beobachten. In der Form<br />

fPlanet = A(πb 2 )<br />

� LStern<br />

4πR 2<br />

� �<br />

1<br />

4πD2 �<br />

wobei A der Reflexionskoeffizient (<strong>die</strong> Albedo) ist, kann <strong>die</strong> Chéseaux Formel als Grundlage <strong>die</strong>nen, zur Abschätzung der<br />

Möglichkeit, ob das reflektierte Licht eines extrasolaren Planeten direkt von der Erde aus nachgewiesen werden kann. Das<br />

Licht des Zentralsterns muß dazu ausgeblendet werden.<br />

Aus seinen Messungen konnte Bradley schließen, daß Fixsternparallaxen kleiner als 1 ′′ sein müßten.<br />

Beim Vergleich seiner Positionsbestimmungen von Sirius, Procyon und Arcturus mit denen von Hipparch<br />

stellte Halley (1718) fest, daß <strong>die</strong>se keineswegs fix sind, sondern eine Pekuliarbewegung aufweisen.<br />

• BEISPIEL (STERNE MIT GROSSER PEKULIARBEWEGUNG)<br />

Die größte Pekuliarbewegung (also meßbare Parallaxe) haben<br />

1. Kapteyns Stern (D = 4 pc) hat 8 ′′ , 89 yr −1 (entspricht v = 245 km s −1 und<br />

(1.33)<br />

2. Barnards Stern (D = 1.5 pc) hat 10 ′′ , 3 yr −1 (entspricht v = −108 km s −1 . Es handelt sich hierbei um Schnellläufer.<br />

Es handelt sich hiebei um besonders nahe Sterne.<br />

Pulsare sind schnell, allerdings nicht unbedingt nah. Der Pulsar PSR J0633+1746 (Geminga) ist der nächst gelegene (Entfernung<br />

D = 157 pc) γ−ray Pulsar mit einer Periode von P = 237 ms und einem formalen Alter von 30 kyr. Seine<br />

Pekuliarbewegung ist messbar<br />

µα = 0.138 ′′ yr −1 , µδ = 0.097 ′′ yr −1<br />

Die Pekuliargeschwindigkeit beträgt damit v = 122 km s −1 .

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