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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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200 KAPITEL 3. KERNPHYSIK: ALTERSBESTIMMUNG<br />

Die beobachteten Leuchtkräfte Weißer Zwerge rangieren in der Mehrzahl (Vorsicht ist bei akkretierenden<br />

Objekten geboten) zwischen 10 −1 L⊙ und 10 −4 L⊙ und haben einen cut–off bei etwa 3 · 10 −5 L⊙,<br />

was man dadurch erklärt, daß <strong>die</strong> Zeit bis zum Erreichen <strong>die</strong>ser Leuchtkraft (Oberflächentemperatur)<br />

etwa dem Alter der Galaxis entspricht. Kennt man das Abkühlverhalten (Theorie), dann kann man das<br />

Alter bestimmen.<br />

Wir nehmen an, daß ein Weißer Zwerg keine innere Wärmequelle (Fusion, Radioaktivität, usw.) mehr<br />

hat. Er kann demnach nur noch abkühlen. Für reines Abkühlen reicht zur Beschreibung der Energiesatz<br />

in seiner einfachsten Form, ˙ Q = −L, aus, mit<br />

Q = CvT = fNkT und L = 4πσR 2 T 4 eff<br />

Die Wärmeenergie Q eines Gases bzw. eines Plasmas hat f = 3/2, ein Festkörper dagegen hat doppelt<br />

soviel Energie, f = 3. Die beim Phasenübergang freigesetzte Energie verzögert das Abkühlen. Für<br />

den Beobachter bedeutet <strong>die</strong>s eine größere Anzahl Weißer Zwerge bei gleichem T 4 eff. Danach, falls <strong>die</strong><br />

Temperatur unter <strong>die</strong> Debey Temperatur ΘD gesunken ist, fällt <strong>die</strong> Wärmekapazität Cv stark ab:<br />

�<br />

T<br />

CvNkT<br />

ΘD<br />

�3<br />

was sich in einem Defizit an leuchtschwachen Weißen Zwergen bemerkbar machen sollte (cut-off). Mit<br />

τ = Q<br />

L<br />

= fMkT<br />

AmpL<br />

haben wir wieder eine charakteristische Abkühlzeit, wenn wir T im Innern eines Weißen Zwergs und<br />

A (das Atomgewicht der Kerne) kennen. Da massive Weiße Zwerge auf jeden Fall bis zum Kohlenstoffbrennen<br />

kommen, können wir A ≈ 12 annehmen. Die dimensionslose Größe, <strong>die</strong> es dann noch zu<br />

bestimmen gilt, ist T/Teff. Wir verschieben <strong>die</strong> Analyse (des Strahlungstransports in der Kruste und<br />

der Atmosphäre) auf später und setzen T/Teff ≈ 10 3 . Damit gilt dann für einen Stern mit L = 10 −2 L⊙<br />

Teff ≈ 10 4 K und Tc ≈ 10 7 K. Die Wärmeenergie Q beträgt dann Q ≈ 10 48 erg und für <strong>die</strong> Abkühlzeit<br />

folgt τ ≈ 10 9 yr.<br />

Beobachtung und Theorie sind mittlerweile in so guter Übereinstimmung, daß man für leuchtschwache<br />

Weiße Zwerge Teff als Altersindikator benutzen kann. Insbesondere in Doppelsternsystemen, wo ein<br />

Begleiter ein WD ist, hat man damit eine Altersabschätzung.<br />

3.4.4 Das Alter von Pulsaren<br />

Pulsare sind rotierende Neutronensterne, welche gepulste Radio- bzw. Röntgenstrahlung aussenden<br />

und damit sehr genau gehende Uhren mit der Periode P darstellen. Ein Alter erhält man für beide, allerdings<br />

stark modellabhängig, durch <strong>die</strong> gemessene Brems- bzw. Beschleunigungsrate ˙ P der Pulsare.<br />

Das Alter der Radiopulsare<br />

Gewöhnlich bestimmt man das Abbremsalter nach der Larmor Formel für den Energieverlust eines<br />

schiefen magnetischen Rotators<br />

˙Erot = − 2<br />

3c 3 ¨ M 2 = − 2<br />

3c 3 M2 Ω 4<br />

der im Vakuum strahlt, was auf <strong>die</strong> Gleichung<br />

IΩ ˙ Ω = − 2<br />

3c 3 ¨ M 2<br />

(3.26)

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