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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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330 KAPITEL 6. PLANETEN<br />

6.3.3 Die Zustandsphasen<br />

Bei der Erde sind in der Kruste und im Kern Korrelationsenergie eines Eisengitters und Gravitationsenergie<br />

vergleichbar. Sie liegt damit gerade an der Grenze zweier Phasen: fest und flüssig. So kann<br />

man <strong>die</strong> maximale Höhe von Bergen, h, und damit <strong>die</strong> Ebenheit der Erdoberfläche, abschätzen, nach<br />

der Formel:<br />

kTs = mF eg h mit kTs � α 3 mec 2<br />

wobei für Ts etwa <strong>die</strong> Schmelztemperatur von Eisen (oder Stein) einzusetzen wäre. Hier ist mgh <strong>die</strong><br />

pot. grav. Energie am Fusse des Berges, von der Spitze aus gemessen, und g = 981 cm s −2 <strong>die</strong> Erdbeschleunigung.<br />

Für den Schmelzdruck erhält man mit<br />

Ps � nkTs<br />

aus unserer Abschätzung für T etwa Ps ≈ 10 9 dyn cm −2 und aus Ps = gρh <strong>die</strong> maximale Höhe damit<br />

zu h ≈ 10 km. Sieht man von Inhomogenitäten in der Dichte ab, dann ist das in etwa auch <strong>die</strong> Dicke<br />

der Erdkruste.<br />

Unsere Formel<br />

h = Ps<br />

gρ = α3mec2 mF eg<br />

g = GM<br />

R 2<br />

können wir nun an anderen Planeten testen: für den Mars erhält man h ≈ 26 km (der Olympus Mons<br />

hat 24 km) und für den Mond mit g = 0.165g⊕ sogar h ≈ 60 km, was in etwa für <strong>die</strong> Dicke der<br />

Mondkruste zutrifft (Berge vulkanischen Ursprungs gibt es dort nicht). Auf der Venus ist Maxwell<br />

Montes mit 12 km der höchste Berg (in einem Gebirge der Ausmasse 700 km mal 400 km). Planeten<br />

sind demnach mit h/R ≈ 10 −3 sehr rund, was für <strong>die</strong> kleineren Monde, Asteroiden und Planetoiden<br />

nicht mehr gilt. Entsprechend unregelmässig sind letztere geformt. Die beiden Mars Monde Phobos<br />

(gr. Furcht) und Deimos (gr. Panik) haben Abmessungen 28 mal 23 mal 20 km und 16 mal 12 mal 10<br />

km.<br />

Nehmen wir als einfachsten Fall an, daß der Planet aus reinem Wasserstoff mit der Masse m := mH besteht.<br />

Die Coulomb-Abstossung des Hüllen-Elektrons mit seinem nächsten Nachbarn liefert <strong>die</strong> Kraft,<br />

um der Gravitation <strong>die</strong> Waage zu halten. Der Quotient beider Kräfte, bezogen auf <strong>die</strong> schweren Protonen,<br />

an denen <strong>die</strong> leichten Elektronen hängen, ist eine der Diracschen grossen Zahlen<br />

D1 = e2<br />

≈ 1036<br />

Gm2 (6.30)<br />

Da <strong>die</strong> Gravitation unendliche Reichweite hat, <strong>die</strong> Coulomb - Kraft jedoch abgeschirmt wird, vergrößert<br />

sich das Verhältnis von Gravitationskraft zu Coulomb - Kraft bei N <strong>Teil</strong>chen um das N-fache.<br />

Eine kritische Grenzmasse, Mc, erhält man für Planeten, indem man beide Kräfte, oder – einfacher –<br />

ihre Bindungsenergien, gleich setzt.<br />

Das ergibt, wenn man den mittleren Elektronenabstand mit l ≈ RN −1/3 abschätzt,<br />

Ne 2<br />

l<br />

= N 4/3 e 2<br />

R<br />

= Gm2 N 2<br />

R<br />

Der Radius R hebt sich heraus und man erhält für einen Planeten eine kritische <strong>Teil</strong>chenzahl, Nc, und<br />

eine dazu gehörende kritische Masse Mc:<br />

Nc = D 3/2<br />

1<br />

≈ 10 54<br />

bzw. Mc = mHN ≈ 10 −3 M⊙ (6.31)<br />

Bis zu Mc dominiert <strong>die</strong> Coulomb - Kraft den Planeten, für größere Massen sind beide gleich wichtig.

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