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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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28 KAPITEL 1. GEOMETRIE<br />

Phecda, Megrez, Mizar und Alkaid. Johann Bayer ersann 1603 ein rationaleres<br />

System, welches kleine griechische Buchstaben und den Namen<br />

der Konstellation benutzt. Der hellste kommt normalerweise zuerst: also<br />

α Ursae Majoris (grosser Bär = großer Wagen). So ist α Librae sicher<br />

sinnvoller als Zubenebelgenubi.<br />

Da das griechische Alfabet aber nur 24 Buchstaben hat, kann man damit<br />

nur <strong>die</strong> hellsten Sterne bezeichnen. Weniger helle bekommen Zahlen<br />

anstatt griechischer Buchstaben. Um auch <strong>die</strong> schwachen Sterne zu eindeutig<br />

zu kennzeichnen, wurden im Laufe der Zeit umfangreiche Sternkataloge<br />

angelegt. Die Sterne wurden dann nach der Katalognummer<br />

bezeichnet, oder nach ihren Himmelskoordinaten.<br />

So von F. W. Argelander <strong>die</strong> Bonner Durchmusterung (1859/62) mit<br />

ihren BD Nummern von 320 000 Einträgen. Diese wurde für den<br />

Südhimmel durch <strong>die</strong> Südliche Bonner Durchmusterung (SD) und<br />

durch <strong>die</strong> Cordoba Durchmusterung (<strong>die</strong> CD mit 580 000 Einträgen)<br />

ergänzt. Hier werden Sterne nach steigender Rektaszension gradweise<br />

eingeteilt. Der Stern α Lyrae = Wega hat <strong>die</strong> Bezeichnung BD +38<br />

3238. Der Henry Draper Katalog ist mit seinen HD Nummern (durchlaufend<br />

gezählt, geordnet ebenfalls nach Rektaszension) fast noch gebräuchlicher.<br />

Wega hat hier <strong>die</strong> Bezeichnung HD 172 167. Neben der<br />

Bezeichnung spielt auch <strong>die</strong> genaue Position eines Sterns eine wichtige<br />

Rolle.<br />

Konstellationen am Nordhimmel<br />

Andromeda And Andromeda<br />

Aquila Aql Adler<br />

Cassiopeia Cas Cassiopeia<br />

Coma Berenices Com Haar der Berenice<br />

Cygnus Cyg Cygnus<br />

Hercules Her Hercules<br />

Lacerta Lac Leopard<br />

Ophiuchus Oph Schlangenträger<br />

Perseus Per Perseus<br />

Ursa Major UMa Grosser Bär<br />

Konstellationen am Südhimmel<br />

Canis Major CMa Grosser Hund<br />

Carina Car Schiffskiel<br />

Circinus Cir Kompass<br />

Doradus Dor Schwertfisch<br />

Fornax For Chemischer Ofen<br />

Monoceros Mon Einhorn<br />

Orion Ori Jäger<br />

Puppis Pup Schiffsheck<br />

Vela Vel Schiffssegel<br />

Tab. 1.8: Konstellationen<br />

• DEFINITION (DIE FUNDAMENTALKATALOGE: MODERNE BEZEICHNUNG DER STERNE)<br />

Beginnend mit Bessel, der 1818 den ersten Fundamentalkatalog (FK) mit dem Titel Fundamenta Astronomiae herausgab,<br />

wurden dazu ausgewählte Sterne besonders genau absolut vermessen. Die Nachfolger hießen FK 1, FK 2 . . . und mittlerweile<br />

ist FK 5 (im Astronomischen Rechen-Institut Heidelberg) in Arbeit.<br />

Bezogen auf <strong>die</strong>se Sterne kann man dann <strong>die</strong> restlichen differentiell vermessen, was sehr viel einfacher ist. Ein wichtiges<br />

Hilfsmittel ist ferner der Palomar Observatory Sky Survey (POSS). Er wurde (ab 1950 in mehreren Jahren) aufgenommen<br />

und enthält auf 579 Doppelseiten (mit Blau und Rotfilter) den vollständigen Nordhimmel bis herunter zur Deklination<br />

δ = −33 ◦ in Segmenten von 6 ◦ × 6 ◦ . Dieser wurde nach 1980 nochmals aufgenommen, sodaß Sterneigenbewegungen<br />

(innerhalb von 30 Jahren) stu<strong>die</strong>rt werden können.<br />

Mittlerweile ist man teilweise dazu übergegangen, astronomische Objekte strikt nach ihren astronomischen Koordinaten<br />

zu bezeichnen. Das geht eine Weile gut, da aber alle 50 Jahre <strong>die</strong> Äquinoktien neu angepasst werden müßen, führt <strong>die</strong>se<br />

Methode auch nicht zum Ziel einer dauernden, einheitlichen Bezeichnung.<br />

Der Pulsar, der in 1950er Koordinaten <strong>die</strong> Bezeichnung PSR B0458+46 trägt, hat in den neuen (Äquinoktium 2000)<br />

Koordinaten <strong>die</strong> Bezeichnung J0502+4654, sodaß er kaum wiederzuerkennen ist.<br />

Bei den Bezeichnungen des Äquinoktiums steht B für Bessel, J für Julianischer Kalender. Langfristig wird man zu extragalaktischen<br />

Koordinaten übergehen, <strong>die</strong> etwa in Quasaren verankert werden können.<br />

• ANMERKUNG (HISTORISCHE FEHLBEZEICHNUNGEN BEI STERNEN)<br />

Viele Objekte, offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen und sogar Galaxien sind in einer Zeit, da <strong>die</strong> Auflösung der Teleskope<br />

unzureichend waren, mit Bezeichnung versehen worden, <strong>die</strong> für Sterne reserviert sind. Dazu gehören <strong>die</strong> folgenden,<br />

wichtigen Objekte, <strong>die</strong> weiter unten aufgeführt sind: τ CMa und h-χ Per (Offene Sternhaufen), 47 Tuc und ω Cen (Kugelsternhaufen).<br />

Weitere Beispiele finden sich im Katalog von Charles Messier.<br />

Bevor Galaxien als solche erkannt werden konnten, wurden allgemein diffuse Objekte als Nebel (oder<br />

Wolken) bezeichnet, da man annahm, daß es sich bei ihnen um eine Ansammlung von leuchtendem<br />

Gas handelte. Die Bezeichnungen für solch diffuse (und zum <strong>Teil</strong> spektakuläre) Objekte gehen auch<br />

heute noch auf <strong>die</strong> ersten Kataloge zurück. Dabei steht<br />

1. M für den Katalog von Charles Messier (einem Kometenforscher aus Frankreich, 1784), mit 109<br />

Objekten<br />

2. NGC für ’New General Catalogue’ von dem dänischen Astronomen Johan L. E. Dreyer (publiziert<br />

in Irland, 1888, hervorgagangen aus dem Katalog der Herschels, Vater Sir William und<br />

Sohn Sir John, 1864) mit 7840 Objekten<br />

3. IC <strong>die</strong> Fortsetzung des NGC. IC steht für ’Index Catalogue’. Er enthält zusätzlich 5086 Objekte.

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