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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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1.4. DIE METAGALAXIE 75<br />

• ZUSATZ (BEDEUTUNG DES KERNS BEI SPIRALSYSTEMEN)<br />

Die Bedeutung des Kerns nimmt bei Spiralsystemen von S0 → Sc ab, <strong>die</strong> der Spiralarme nimmt zu.<br />

Der Buchstabe B in (SB) bedeutet Balken. SB-Galaxien haben zusätzlich zum Spiralsystem noch einen Balken im Zentrum.<br />

(S0) und (SB0) Galaxien haben ebenfalls kein (nachweisbares) Gas und keine jungen (massiven) Sterne.<br />

Ab (Sa) gibt es Gas und junge (massive) Sterne in den Galaxien, <strong>die</strong> irregulären Systeme (I) und (IB)<br />

werden von jungen Sternen dominiert. Der Gasanteil (in Form von HI) in verschiedenen Galaxientypen<br />

wächst von Null (E und S0 Typ) auf etwa 20% bei irregulären. MWG (Gasanteil 5%) und Andromeda<br />

wurden von Hubble als (Sb) klassifiziert, LMC und SMC als (Im).<br />

Die Hubble Sequenz teilt sich ab E7 auf in Spiralgalaxien ohne und mit Balken<br />

E0 . . . E3 . . . E7<br />

S0 - Sa - Sb - Sc - I<br />

SB0 - SBa - SBb - SBc - IB<br />

Dieses grundlegende Schema der Galaxienklassifizierung wurde von Hubble in seinem Buch The<br />

Realm of the Nebulae erstmals vorgestellt. Die Vorstellung war <strong>die</strong> einer Entwicklung (analog der der<br />

Sterne), Galaxien ganz links wurden als frühe, solche ganz rechts als späte Typen bezeichnet. Die Einordnung<br />

des Typs (S0) ist problematisch. Tatsächlich gibt es Eigenschaften, <strong>die</strong> sich längs der Hubble<br />

Sequenz stetig ändern:<br />

1. Der Gasanteil nimmt von (E0) nach (Im) zu.<br />

2. Die Supernova-Rate nimmt ebenfalls zu.<br />

3. Die Radio bzw. Röntgen Leuchtkräfte nehmen (von links nach rechts) zu.<br />

4. Die Alter der Objekte nehmen ab.<br />

Die <strong>die</strong>ser Galaxienklassifizierung zugrunde liegenden Photoplatten wurden posthum von Sandage im<br />

The Hubble Atlas of Galaxies veröffentlicht. Im Shapley-Ames Catalog (SA) sind alle Galaxien von<br />

Sandage und Tammann nach <strong>die</strong>sem Hubble Schema klassifiziert.<br />

In Konkurrenz dazu gibt es Galaxienklassifizierungen von G. de Vaucouleurs, von Morgan (Yerkes<br />

Klassifizierung) und von S. van den Bergh (DDO Klassifizierung).<br />

• ZUSATZ (BAADES KONZEPT DER POPULATIONEN)<br />

1943 gelang es Baade erstmals, bestimmte Sternklassen in M31 und den Begleitgalaxien M32, NGC 147, 185 und 205<br />

aufzulösen. Er fand, daß verschiedene Galaxientypen verschiedene Typen von Sternen beherbergen, <strong>die</strong> er Populationen<br />

nannte.<br />

Population I<br />

beinhaltet junge, massereiche Sterne (Typ O und B) oder Überriesen (Typ K und M). Sie kommen in irregulären<br />

Systemen und in den Armen von Spiralsystemen vor. Sie sind <strong>die</strong> Progenitoren der Supernovae vom Typ II und Ib/c.<br />

Population II<br />

enthält alte, massearme Sterne im Riesenstadium (Typ G5 bis K5). Sie kommen in normal elliptischen (E) und<br />

lenticularen (S0) Galaxien, in den Kernen von Spiralsystemen vom Typ Sa und Sb und in den Kugelsternhaufen der<br />

Milchstraße vor. Sie sind <strong>die</strong> Progenitoren der Supernovae vom Typ Ia.<br />

Ausnahmen von der Regel sind junge Sterne in den Kernen von Spiralsystemen vom Typ Sa und Sb (z. B. im Zentrum der<br />

Milchstraße) und Pulsare bzw. ’blue straggler’ (vermutlich junge Objekte) in (alten) Kugelsternhaufenen. Dazu gehören<br />

ferner Supernovae vom Typ II und massive Röntgensysteme weit weg von der Galaktischen Ebene. Hier bietet sich als<br />

Erklärung an, daß <strong>die</strong>se durch Schnellläufer (Binärsysteme nach einer ersten Supernova Explosion) dorthin transportiert<br />

wurden (wie z. B. im Falle des Krebsnebels plus Pulsar).<br />

Neben <strong>die</strong>sen 4 Hubble-Typen, mit denen der Grossteil der Galaxien abgedeckt wird, gibt es noch Son-

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