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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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440 ANHANG B. GESCHICHTE DER PHYSIK<br />

und 29 yr nicht perfekt, das Aufschaukeln der Bahnstörung dauert nur etwa 500 Jahre, nach 900 Jahren<br />

ist der alte Zustand wieder erreicht.<br />

B.1.5 Zusammenfassung<br />

Mit der Newtonschen Punktmechanik und Gravitation erhält man folgende Vorschrift zur Beschreibung<br />

eines physikalischen Systems: gegeben seien <strong>die</strong> Orte und Geschwindigkeiten aller <strong>Teil</strong>chen, dann ist<br />

<strong>die</strong> zeitliche Entwicklung eindeutig bestimmt. Das Gravitationsfeld hat keine eigenen Freiheitsgrade.<br />

Dies war <strong>die</strong> philosophische Grundlage des Materialismus und Determinismus (an der sich sogar Lenin<br />

versucht hat).<br />

B.2 Licht: Relativität und Dualismus<br />

B.2.1 Optik<br />

Die Ideengeschichte des Lichts ist lehrreich und voller Überraschungen. Von Anfang an gibt es einen<br />

Dualismus der Anschauungen: Licht ist entweder Korpuskel (geometrische Optik) oder Welle (Interferenz).<br />

So lange wie man nicht fragt, woraus <strong>die</strong> Korpuskel bestehen, ist es sicher einfacher, Licht als <strong>Teil</strong>chen<br />

zu beschreiben. Einige einfache Konsequenzen <strong>die</strong>ser Theorie sind:<br />

1. (Newton) <strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit im Vakuum muß konstant sein.<br />

2. (Newton, Michell, Laplace) <strong>die</strong> Masse der Licht Korpuskel ist variabel. Aus einem schwarzen<br />

Loch entweicht kein Licht.<br />

3. (Soldner, 1804) Licht wird im Gravitationsfeld abgelenkt.<br />

Nimmt man dagegen an, daß Licht eine Welle ist, dann stellt sich <strong>die</strong> Frage, worin Licht sich ausbreitet.<br />

Zunächst nahm man an, daß dazu ein elastischer Äther notwendig sei und daß <strong>die</strong> Wellen sich darin<br />

longitudinal ausbreiten. Die Entdeckung der Polarisation (Malus, 1808) führte Young und Fresnel dazu,<br />

einen festen Äther zu postulieren. Diese etwas absurde Vorstellung wurde endgültig erst durch den<br />

Versuch von Michelson 1881 ad acta gelegt. Bis dahin versuchte man, <strong>die</strong> Eigenschaften des Äthers<br />

experimentell zu finden und mathematisch zu formulieren.<br />

In der Tat fand Maxwell seine Gleichungen, mithilfe eines detaillierten Modells des Äthers. Hertz und<br />

Heaviside zeigten dann aber, daß ein Vakuum genügt. Vakuum bedeutet dabei, daß das elektromagnetische<br />

Feld kontinuierlich ist wie der Raum, in dem es existiert. Lorentz (Minkowski, Poincaré) und<br />

insbesondere Einstein entdeckten dann ein zusätzliches Phänomen: <strong>die</strong> Konstanz der Lichtgeschwindigkeit.<br />

Die Maxwellsche Theorie des elektromagnetischen Feldes ist das Paradigma einer relativistischen<br />

Feldtheorie. Das Feld ist reell (Photon = Anti-Photon), es breitet sich im Vakuum dispersionsfrei mit<br />

Lichtgeschwindigkeit aus und erfüllt auch klassisch bereits <strong>die</strong> Unschärfe-Relation für Ort und Impuls.<br />

Was zur korrekten Beschreibung fehlt ist der diskrete Drehimpuls (Spin) und damit der <strong>Teil</strong>chencharakter<br />

des Photons.<br />

Das elektromagnetische Feld ist auch mathematisch ausgezeichnet: es ist <strong>die</strong> einfachste Darstellung<br />

zum Spin 1 mit besonders einfacher, nämlich linearer Wellengleichung. Damit gilt das Superpositionsprinzip,<br />

Solitonen entfallen.<br />

Die korrekte Beschreibung von Licht ist allerdings nur möglich, falls seine Wechselwirkung mit Materie<br />

(Moleküle oder Atome) bekannt ist. Die Beobachtung führt zu dem (klassisch unverständlichen)

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