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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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1.2. LÄNGEN: RADIEN UND ENTFERNUNGEN 43<br />

Sternassoziationen (OB Assoziationen)<br />

Die OB Assoziationen (entdeckt 1947 von Ambartsumian) sind Gruppierungen von sehr jungen, leuchtstarken<br />

O und B Sternen mit ausgeprägter Konzentration in der galaktischen Scheibe, s. Tabelle (1.9),<br />

und dort wieder in den Spiralarmen. Im Gegensatz zu den Sternhaufen handelt es sich bei den Assoziationen<br />

nicht um eine Verdichtung an Sternen, sondern um eine sphärische Ansammlung seltener<br />

(massiver, leuchtstarker) Sterne. Beispiele sind:<br />

1. Orion Ori OB1 (Entf. D = 500 pc, 1000 Sterne)<br />

2. Perseus (α Persei = Per OB2)<br />

3. Sco-Cen (Sco OB2 ist mit D = 160 pc <strong>die</strong> nächste Assoziation)<br />

Sie fliegen mit etwa 10 bis 15 km/sec auseinander, sie sind sehr jung (Entwicklungsalter < 10 Myr) und<br />

meist noch mit der Molekülwolke assoziiert (dynamisches Alter), in der sie entstanden sind. Spektroskopisch<br />

und dynamisch kann man obere Altersgrenzen angeben, <strong>die</strong> einige Myr nicht überschreiten.<br />

Besonders interessant sind hier <strong>die</strong> Schnellläufer. Da bei ihnen Richtung und Geschwindigkeit messbar<br />

sind, können sie zur Ursprungswolke zurück extrapoliert werden. (Beispiel Orion: AE Aurigae und µ<br />

Columbae). Man kennt etwa 10 2 Assoziationen mit 10 bis 10 3 Mitgliedern. Auf ihre Bedeutung für <strong>die</strong><br />

Kosmogonie hat erstmals Ambartsumian (1947) hingewiesen. Sie sind bisher der direkteste Nachweis<br />

dafür, daß auch heute noch Sterne geboren werden.<br />

RR Lyrae Sterne<br />

RR Lyrae Sterne sind wichtige Eichkerzen (konstanter Leuchtkraft, SpTyp A2 bis F2, im Mittel MV =<br />

0.6) zur Entfernungsbestimmung und zur Altersbestimmung. Sie gehören zur Population II (Halo mit<br />

Konzentration zum galaktischen Zentrum) und kommen sowohl als Feldsterne als auch in Kugelsternhaufen<br />

vor. Es handelt sich um massearme Sterne, 0.6M⊙ < Masse < 0.9M⊙, <strong>die</strong> sich vom Hauptast<br />

des Hertzsprung-Russel-Diagramms fortentwickelt haben (bis zum Horizontalast, wo sie im Zentrum<br />

He zu C verbrennen) und mit Perioden zwischen 0.05 und 1.1 Tage (1.5 bis 25 h) pulsieren.<br />

Da ein Stern mit weniger als einer Sonnenmasse mehr als 10 Gyr Jahre (also länger als das Universum<br />

alt ist) auf der Hauptreihe verbringt, ergibt sich ein Problem, das noch bei vielen anderen Sternen<br />

auftritt: der Stern muß beträchtlich Masse verloren haben, um heute in einem derart fortgeschrittenen<br />

Stadium angekommen zu sein. Wie er dort hingekommen ist (oder ob er schon einmal in <strong>die</strong>ser Phase<br />

war) ist ihm aber nicht anzusehen. Starker Masseverlust wird bisher nur bei Sternen beobachtet, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

Hauptreihe bereits verlassen haben (Riesen und Überriesen). Diese Entwicklung ist aber sehr schnell<br />

im Vergleich zur Verweildauer bein H Brennen. Somit kann über <strong>die</strong> Vorläufer (Progenitoren) nichts<br />

gesagt werden: man schätzt für Feldsterne (aufgrund ihrer Häufigkeit) 1.5M⊙ < Masse < 2M⊙. Für<br />

Sterne in Kugelsternhaufen kann der Weg direkt aus dem Hertzsprung-Russel-Diagramm abgelesen<br />

werden. Sie verbrennen He im Innern, müßen also genügend He angesammelt haben zum Zünden<br />

(etwa 0.5M⊙) und den He Zündvorgang (He Flash) überlebt haben ohne zerrissen zu werden.<br />

Beim Zünden gilt (nach Rechnungen von Iben und Renzini) für <strong>die</strong> minimale Masse an Helium<br />

Mcore = 0.476 − 0.221(Y − 0.3) − 0.009(3 + log Z) − 0.023(M − 0.8) (1.52)<br />

Die Massen sind hier in Einheiten von M⊙ zu nehmen, Y ist der Massenanteil an Helium und Z der an<br />

Metallen. Ein typischer Wert für RR Lyrae Sterne ist Mcore = 0.5. Das liefert <strong>die</strong> untere Massengrenze.<br />

Die Dauer auf dem Horizontalast (horizontal branch, index HB) kann wie folgt abgeschätzt werden<br />

log(tHB/yr) = 7.74 − 2.2(Mcore − 0.5) (1.53)

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