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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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122 KAPITEL 1. GEOMETRIE<br />

Quasare: radio-laut und leise<br />

QSR und QSO<br />

Mit Quasar im strengen Sinne werden <strong>die</strong> Quasi stellar radio sources, QSRs, also radio-laute Objekte<br />

und mit QSO <strong>die</strong> Quasi stellar optical sources bezeichnet. Quasare sind <strong>die</strong> stärksten Dauerquellen im<br />

Kosmos mit Leuchtkräften im IR, optischen und Röntgen von 1047 erg s−1 und mehr, das Maximum<br />

liegt im Gamma Bereich.<br />

Die untere Grenze für QSO liegt bei MV<br />

bezeichnet.<br />

= −23, AGN mit MV > −23 werden meist als Seyferts<br />

Oft wird Quasar aber verallgemeinernd für alle sternartigen Objekte Emissionslinien von Quasaren<br />

grosser Rotverschiebung gebraucht.<br />

Atom λ Rem.<br />

Die lange Kontroverse, ob Quasare lokaler Natur sein können, ist zugun-<br />

Angst.<br />

sten der kosmologischen Erklärung beendet. Die grosse Rotverschie- OIII 5007 *<br />

bung bedeutet demnach grosse Fluchtgeschwindigkeit. Die folgenden Hβ 4861<br />

beiden Indizien, Gravitationslinsen und der Lα forest, liefern den Beweis.<br />

Für den Nachweis gibt <strong>die</strong> Tabelle einige ausgewählte Emissionslinien<br />

von Quasaren. In manchen Quasaren findet man keine verbotenen Linien<br />

(in der Tabelle mit * gekennzeichnet). Sie sind schwächer als <strong>die</strong><br />

NeIII<br />

MgII<br />

CIV<br />

Lyα<br />

3869<br />

2798<br />

1549<br />

1216<br />

*<br />

stark<br />

stark<br />

stark<br />

erlaubten, ähnlich den Seyfert Galaxien.<br />

Tab. 1.53: Linien von QSR<br />

Das Erstaunlichste ist, daß <strong>die</strong> aus den Linienstärken abgeschätzten Häufigkeiten mit denen der Sonne<br />

übereinstimmen.<br />

• ZUSATZ (ERSTES INDIZ: GRAVITATIONSLINSEN)<br />

Das Auffinden von (immer mehr) Gravitationslinsen mit Quasaren als Leuchtquelle im Hintergrund, erlaubt es, <strong>die</strong> Entfernung<br />

der Linse größenordnungsmäßig abzuschätzen, da <strong>die</strong> Entfernung der Linse (meist ein Galaxienhaufen) bekannt ist.<br />

Selbst <strong>die</strong> Laufzeitdifferenz längs der beiden verschiedenen Wege konnte in einigen Fällen bestimmt werden.<br />

• ZUSATZ (ZWEITES INDIZ: DER Lα FOREST)<br />

Quasare sind wegen ihrer enormen Leuchtkraft ideale Punktquellen, um das dazwischen liegende Medium (IGM) über<br />

kosmologische Entfernungen hinweg zu untersuchen. Dieses Gas ist, wie man findet, nicht homogen verteilt.<br />

Das Element mit der größten Häufigkeit im Universum ist Wasserstoff, H. Zwei Energien des H Atoms sind wichtig: <strong>die</strong><br />

Ionisationsenergie (13.6 eV) und <strong>die</strong> Energie beim Übergang 1s nach 2p, Absorption, oder 2p nach 1s, Emission. Diese<br />

Linie heißt Lα.<br />

Quasare haben jeweils (mindestens) eine rotverschobene Emissionslinie, Lα, bei λα = (1 + z)1215.67 ˚Angstrøm (entspr.<br />

10.2 eV im Ruhsystem) und (oft) eine Vielzahl von Absorptionslinien (<strong>die</strong> alle bei kleineren Rotverschiebungen liegen).<br />

Daß <strong>die</strong> stärkste Emissionslinie <strong>die</strong> Lyman α Linie ist, ist dank der Häufigkeit von H im Universum verständlich. Gleiches<br />

gilt für <strong>die</strong> Vielzahl von Absorptionslinien: <strong>die</strong> nachgewiesene Anzahl ist mittlerweile so groß, daß sie mit Lα forest<br />

bezeichnet wird.<br />

In wenigen Fällen hat man <strong>die</strong> absorbierende Wolke gefunden und damit <strong>die</strong> Entfernung bestimmen können.<br />

Eine wichtige, von der Beobachtung nunmehr zu beantwortende Frage ist, ob Quasare mit anderen<br />

Objekten in Verbindung gebracht werden können, ob sie etwa eine besondere Entwicklungsphase von<br />

speziellen Galaxien darstellen.<br />

Das Auffinden von Quasaren ist, darin sind sie den Pulsaren ähnlich, bis heute eine Kunst geblieben.<br />

QSR sind radio-laute Objekte und können aus Radio Katalogen extrahiert werden, bei genügend genauen<br />

Positionsangaben durch einen Abgleich mit optischen Katalogen. QSO sind radio-leise Objekte<br />

und können an spektralen Besonderheiten (UV-Exzess, Polarisation oder besonders breiten Linien)<br />

entsprechenden Katalogen heraus gefiltert werden. Quasare sind ferner starke Röntgen und Gamma<br />

Strahler, auch hiermit hat man neue Quasare finden können.<br />

Die bisherige Suche hat (anhand von etwa 10 Tausend gefundenen AGN Objekten) ergeben, daß bei<br />

z = 2 ein deutliches Maximum in der Quasarverteilung N(z) liegt, mit steilem Abfall bis z ≈ 5.

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