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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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2.2. MECHANIK UND NEWTONSCHE GRAVITATIONSTHEORIE 137<br />

Von allen Bahnen zu gegebenem p, d. h. zu gegebenem J und α (geometrische Gesamtmasse:<br />

α = GmM = Gm1m2) hat <strong>die</strong> Kreisbahn <strong>die</strong> größte Bindungsenergie.<br />

Falls ein Binärsystem nur seine Energie, nicht aber seinen Drehimpuls, dissipieren kann (z. B. weil der<br />

Hebelarm wie beim Erde - Mond System fehlt), wird das System immer runder (und weiter).<br />

Die kleine Halbachse b und <strong>die</strong> grosse Halbachse a der Ellipse kann man durch Energie E und Drehimpuls<br />

J wie folgt ausdrücken, s. Glchg. (2.29):<br />

a = p α<br />

=<br />

1 − e2 2|E|<br />

; b =<br />

p<br />

√ 1 − e 2 =<br />

Eliminiert man E und benutzt J = 2mπab,<br />

PJ = 2mπab = 2mπp2<br />

(1 − e 2 ) 3/2<br />

so folgt das dritte Keplersche Gesetz<br />

� �2 2π<br />

= Ω<br />

P<br />

2 = GM<br />

a3 J<br />

�<br />

2m|E|<br />

(2.31)<br />

(2.32)<br />

(2.33)<br />

Die Extrema, f ′ (rmin) = f ′ (rmax) = 0, von r, vom Brennpunkt aus gemessen, heißen Librationspunkte.<br />

Für sie gilt<br />

und<br />

rmin = p<br />

1 + e<br />

rmax = p<br />

1 − e<br />

= a(1 − e) Perihelabstand (2.34)<br />

= a(1 + e) Aphelabstand (2.35)<br />

Aus ihnen kann <strong>die</strong> Exzentrizität der Bahn bestimmt werden. Für <strong>die</strong> Bindungsenergie ergibt sich dann<br />

E = − α(1 − e2 )<br />

2p<br />

= − α<br />

2a<br />

(2.36)<br />

und es gilt 2T + U = 0 (Virialsatz).<br />

Damit haben wir eine vollständige Beschreibung der Bewegung mithilfe der geometrischen Größen<br />

p und e erhalten. Für <strong>die</strong> direkte Beobachtung (Dopplerverschiebung<br />

an optischen Binärsystemen oder Pulsankunftszeit an Radiopulsaren<br />

mit Begleitern) ist <strong>die</strong>se Beschreibung der Bewegung<br />

aber nicht geeignet. Gesucht werden möglichst einfache Ausdrücke<br />

für <strong>die</strong> Orts- und Geschwindigkeitsvariablen x und y, bzw.<br />

˙x und ˙y, als Funktion der Zeit des Beobachters t.<br />

Dazu betrachtet man nach Bessel <strong>die</strong> exzentrische Anomalie Φ.<br />

Bisher war φ <strong>die</strong> wahre Anomalie (Winkel bezogen auf den<br />

Brennpunkt der Ellipse, ab Perihel im Gegenuhrzeigersinn gemessen),<br />

jetzt wird stattdessen Φ, <strong>die</strong> exzentrische Anomalie<br />

(Winkel bezogen auf Mittelpunkt zwischen beiden Brennpunk-<br />

Abb. 2.2: Anomalie<br />

ten eines Kreises mit Radius a) betrachtet.<br />

In der Abbildung ist zu den Winkeln jeweils π hinzuzuzählen, zur besseren Lesbarkeit ist hier vom<br />

Aphel nicht vom Perihel aus gezählt.

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