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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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1.4. DIE METAGALAXIE 87<br />

Milchstraße gemeint. Die Fläche der SMC beträgt etwa 12 deg 2 und <strong>die</strong> Flächenhelligkeit ist B = 2.9<br />

Magnituden.<br />

SMC hat mindestens einen Kugelsternhaufen als Begleiter: NGC 121.<br />

1.4.6 Andromeda<br />

Überblick<br />

Die Frage, ob es außerhalb der Milchstraße weitere Galaxien gebe, wurde erst 1929 von Hubble definitiv<br />

beantwortet. Hier <strong>die</strong> wichtigsten logischen Schritte.<br />

1. Auch vor Hubble waren schon viele Anzeichen, <strong>die</strong> dafür sprachen, daß der Andromeda Nebel<br />

ebenfalls eine Galaxie war, von anderen bemerkt worden. Das wiederholte Aufleuchten von<br />

’Novae’ — und sogar einer von Baade und Zwicky später so genannten ’Supernova’ im Jahre<br />

1885 — in einem so kleinen Raumgebiet, wie dem des Andromeda Nebels, ist einmalig am<br />

Nordhimmel, konnte demnach kein Zufall sein.<br />

2. Hubble entdeckte an NGC 6822, einer Zwerggalaxie der Lokalen Gruppe, daß es sich dabei um<br />

Sterne und nicht um einen Nebel handelte. Daß er das konnte (und nicht jemand in Europa, das<br />

bis dato in der Astronomie führend war), lag daran, daß er das beste Teleskop (und bald auch <strong>die</strong><br />

besten Fotoplatten) besaß.<br />

3. Es gelang ihm, <strong>die</strong> Spiralstruktur des Andromedanebels, also <strong>die</strong> Aussenpartien von M31, teilweise<br />

in Sterne aufzulösen. 1929 veröffentlichte er seine Arbeit ’Ein Spiralnebel als Sternsystem’,<br />

in der gezeigt wird, daß Andromeda eine eigenständige Galaxie darstellt. Es gelang ihm,<br />

<strong>die</strong> Entfernung zum Andromedanebel (mithilfe von Cepheiden) zu bestimmen. Dazu bedurfte es<br />

wahrhaft heroischer Anstrengungen: 80 Stunden Belichtungszeit photographischer Platten waren<br />

vor der Entwicklung heutiger CCD Techniken keine Seltenheit. Damit war klar, daß in der<br />

Umgebung unserer Galaxis weitere Galaxien existieren (Metagalaxie).<br />

Die Andromeda Galaxie hat bisher eine wichtige Rolle gespielt bei der Entdeckung der wahren Entfernungen<br />

im Universum. Die wichtigsten Schritte waren dabei<br />

1. Hartwig entdeckt 1885 eine leuchtstarke (Super-) Nova. Es folgen viele schwächere Novae.<br />

2. Hubble kann 1923 <strong>die</strong> Sterne im Aussenbereich auflösen. Es sind leuchtstarke O und B Sterne.<br />

Die Entfernungsbestimmung mit Cepheiden ergibt 250 kpc.<br />

3. Baade und Zwicky erfinden 1933 <strong>die</strong> Supernova anhand von S Andromeda.<br />

4. Baade kann 1944 <strong>die</strong> Sterne im Innenbereich auflösen. Es sind Rote Riesen.<br />

5. Baade entdeckt 1952, daß <strong>die</strong> Roten Riesen in M31 leuchtschwächer sind als Cepheiden, in der<br />

Milchstraße sind sie jedoch scheinbar gleich.<br />

6. Baade entdeckt in M31 den Ort der Sternentstehung: <strong>die</strong> Spiralarme, etwa 10 kpc vom Zentrum<br />

entfernt. Das Zentrum von M31 enthält dagegen nur alte Sterne.<br />

Dieses Bild, welches man von M31 leichter erhalten kann, weil man von außen auf <strong>die</strong> Galaxie schaut,<br />

wurde auf <strong>die</strong> Milchstraße (wo wir in einem Spiralarm sitzen) erfolgreich übertragen. Es gibt jedoch<br />

auch einige gravierende Unterschiede, <strong>die</strong> wir später behandeln werden. Es ist sicher, daß M31 =<br />

Andromeda auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen wird.

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