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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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438 ANHANG B. GESCHICHTE DER PHYSIK<br />

er nahm <strong>die</strong> Dichte der Erde zu ρ = 5 g cm −3 an (Eisen), bestimmte <strong>die</strong> (damals noch unbekannte!)<br />

Masse der Erde M⊕ und berechnete G nach der Formel<br />

G = g⊕R 2 ⊕<br />

M⊕<br />

zu G = 7.35 · 10 −8 cm 3 g −1 s −2 , was um 10% höher liegt als der heutige Wert, G = 6.6732298 · 10 −8<br />

cm 3 g −1 s −2 .<br />

• ZUSATZ (DIE BERECHNUNG DER MONDBAHN DURCH DELAUNAY)<br />

Nach den Worten Newtons war <strong>die</strong> Berechnung der Mondbahn das einzige Problem, welches ihm Kopfschmerzen bereitet<br />

hat.<br />

1847 begann der französische Astronom Charles Delaunay, <strong>die</strong> Bahn des Mondes im Feld der Erde und der Sonne mithilfe<br />

einer Störungstheorie zu berechnen. Er benötigte 10 Jahre für seine Formeln und weitere 10 Jahre zur Überprüfung. Die Ergebnisse<br />

wurden 1867 publiziert und galten bis 1970 (da niemand den Mut aufbrachte, <strong>die</strong> Gleichungen zu überprüfen). Erst<br />

mithilfe der Computer Algebra war eine Prüfung möglich. Es zeigte sich, daß Delaunay nur ein kleiner Fehler unterlaufen<br />

war, mit zwei Folgefehlern: alle damals unbeobachtbar von der Genauigkeit her.<br />

Die (lanzeitige) Berechnung der Mondbahn ist auch heute noch eines der schwierigsten Probleme der <strong>Astrophysik</strong> (Gezeitenreibung).<br />

Der Newtonsche Eimerversuch<br />

Newton sagt in seinen Principia: ’Der absolute Raum bleibt vermöge seiner Natur und ohne Beziehung<br />

zu einem äusseren Gegenstand stets gleich und unbeweglich.’ Er gibt dazu folgenden Versuch an.<br />

• ZUSATZ (NACHWEIS ZUM ABSOLUTEN RAUM)<br />

Man hänge ein Gefäß an einem sehr langen Faden auf, drehe denselben beständig im Kreise herum, bis der Faden durch <strong>die</strong><br />

Drehung sehr steif wird; hierauf fülle man es mit Wasser und halte es zugleich mit letzterem in Ruhe. Wird es nun durch<br />

eine plötzliche Kraft in entgegengesetzte Kreisbewegung gesetzt und hält <strong>die</strong>se, während der Faden sich ablöst, längere<br />

Zeit an, so wird <strong>die</strong> Oberfläche des Wassers anfänglich eben sein, wie vor der Bewegung des Gefäßes; hierauf, wenn <strong>die</strong><br />

Kraft allmählich auf das Wasser einwirkt, bewirkt das Gefäß, daß <strong>die</strong>ses (das Wasser) merklich sich umzudrehen anfängt.<br />

Es entfernt sich nach und nach von der Mitte und steigt an den Wänden des Gefäßes in <strong>die</strong> Höhe, indem es eine hohle Form<br />

annimmt. (Diesen Versuch habe ich selbst gemacht.) . . . Im Anfang, als <strong>die</strong> relative Bewegung am größten war,verursachte<br />

<strong>die</strong>selbe kein Bestreben, sich von der Achse zu entfernen. Das Wasser suchte nicht,sich dem Umfang zu nähern, indem es<br />

an den Wänden emporstieg, sondern blieb eben, und <strong>die</strong> wahre kreisförmige Bewegung hatte daher noch nicht begonnen.<br />

Die Newtonsche Korpuskulartheorie des Lichts<br />

Zur Erinnerung: bei Huygens ist Licht longitudinal, bei Hooke transversale Welle im Äther. Newton<br />

erkärt im Gegensatz dazu Licht als Korpuskel (im Vakuum), welche von Materie angezogen werden. Er<br />

findet dementsprechen keine befriedigende Lösung für <strong>die</strong> Beugung. Er zerlegt 1672 als erster weißes<br />

Licht in Farben mit Hilfe eines Prismas und schreibt † : ’. . . that light itself is a heterogeneous mixture<br />

of differently refrangible rays.’<br />

Nach Newton sollte (wegen der Anziehung) <strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit im Medium größer sein als<br />

in Luft (Vakuum). Er nahm an, daß <strong>die</strong> Farben durch <strong>die</strong> Größe der Korpuskel bewirkt werde: der<br />

roten Farbe entsprachen <strong>die</strong> größten <strong>Teil</strong>chen, der gelben Farbe mittlere und schließlich der blauen <strong>die</strong><br />

kleinsten <strong>Teil</strong>chen.<br />

Er stellt fest, daß er beim Hämmern in der Ferne erst das Licht und dann den Schall beobachtet. Seine<br />

Versuche <strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit zu messen waren (ebenso wie <strong>die</strong> von Galilei vorher) vergeblich,<br />

Römers Bestimmung akzeptierte er nicht.<br />

† Phil. Trans. 6, 3075 (1671 - 1672)

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