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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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12 KAPITEL 1. GEOMETRIE<br />

✛<br />

✘<br />

rahmte Zitat. Die einzelnen Schritte, <strong>die</strong> später genauer erläutert werden,<br />

The Lord made the universe sind wie folgt. Auf der Entfernungsleiter ganz unten sind <strong>die</strong> RR Lyrae<br />

but Baade doubled it. Sterne. An ihnen wurden <strong>die</strong> Cepheiden geeicht. Dazu <strong>die</strong>nte <strong>die</strong> Kleine<br />

Anonymus<br />

Maghellansche Wolke, genauer <strong>die</strong> Cepheiden (vom Typ II) in deren Ku-<br />

✚<br />

✙<br />

gelsternhaufen. Daran angeschlossen wurden <strong>die</strong> Cepheiden (vom Typ I) in<br />

Andromeda (M31) und als Entfernung wurde 250 kpc von Hubble bestimmt. Bei einer Entfernung von<br />

nur 250 kpc zu M31 (der heutige Wert beträgt 770 kpc) hätten dort aber RR Lyrae Sterne direkt beobachtet<br />

werden müßen (und zwar bei m = 22m mit dem Palomar 5m Spiegel). Evidence of absence<br />

führte Baade in <strong>die</strong>sem Falle zur Entdeckung der Populationen I und II bei Cepheiden (1944).<br />

Nicht alle waren mit ihrer Entdeckung so erfolgreich wie Baade. Der umgekehrte Fall, wo <strong>die</strong> Evidenz<br />

da war, aber <strong>die</strong> Zeitgenossen sie nicht glauben konnten (oder wollten), ist recht häufig vorgekommen.<br />

Frühe Beispiele sind <strong>die</strong> Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit durch Ole Römer, 1650, oder Michells<br />

Entdeckung der Doppelsterne, 1767, (von seiner Hypothese des schwarzen Lochs ganz zu scheigen).<br />

Die Ablehnung Eddingtons der Arbeiten Chandrasekhars über Weiße Zwerge gehört zur neueren Geschichte.<br />

Einsamer Höhepunkt: <strong>die</strong> Ablehnung der Einsteinschen Relativitätstheorie seitens der Nazi<br />

Physiker.<br />

• ZUSATZ (DER RADIUS DER ERDE ALS GRUNDLÄNGE)<br />

Eratosthenes (300 vor Chr) hatte als erster eine halbwegs richtige Vorstellung von der Größe (heute: R⊕ = 6 378 km<br />

am Äquator) und Form der Erde (Kugel). Allerdings konnte sich sein Weltmodell nicht durchsetzen. Die tatsächliche und<br />

erfolgreiche Erkundung der Erde beginnt mit Kolumbus. Damit war auch <strong>die</strong> Frage des sich Zurechtfindens auf dem Globus<br />

von fundamentalem (Überlebens)Interesse.<br />

Die moderne Geodäsie geht auf Snellius (1617) zurück. Dabei wird eine (kurze) Strecke genau vermessen. Der Rest sind<br />

Winkelmessungen (incl. Polhöhendifferenz). Daß <strong>die</strong> Erde aufgrund ihrer Rotation ein (an den Polen) abgeplattetes Ellipsoid<br />

(Newton: Gleichgewicht von Zentrifugalkraft und Gravitationskraft liefert 230:229) sein müsse, sagten erstmals<br />

Huygens und Newton voraus. Picard führte 1669/70 bei Paris <strong>die</strong> erste moderne Gradmessung der Erde durch. Diese Messungen<br />

wurden von Jaques Cassini (und anderen) in Europa fortgesetz mit dem Ergebnis (1720), daß <strong>die</strong> Erde <strong>die</strong> Gestalt<br />

einer Zitrone hatte.<br />

Es entspann sich dann ein Steit zwischen Newtonianern (England) und Kartesianern (Frankreich — Descartes hatte eine<br />

eigene Theorie mit Wirbelkräften). Um <strong>die</strong> Form der Erde endgültig zu bestimmen, sah man ein, mussten weiter auseinanderliegende<br />

Meridiangrade gemessen werden und so wurden im Auftrag Ludwig XV. von der Pariser Akademie<br />

zwei Expeditionen ausgerüstet, eine nach Peru (1736-1743), <strong>die</strong> andere nach Lappland (unter der Leitung von Maupertuis<br />

1736/37). Das Ergebnis bestätigte <strong>die</strong> Newtonsche Gravitationstheorie: Die Abplattung war unstrittig, der Wert leider<br />

nicht (Um den Ruhm einheimsen zu können, wurden <strong>die</strong> Messungen in Lappland von Maupertuis in größter Eile — gemeinsam<br />

mit Clairault und Celsius — durchgeführt und ergaben einen Wert für <strong>die</strong> Abplattung, der doppelt so groß wie<br />

der aus der Peru Expedition war). Endgültig wurde er (nach einer Wiederholung der Messungen in Lappland, wobei sich<br />

<strong>die</strong> Richtigkeit der sorgfältigeren Messung in Peru ergab) 1803 bestimmt. Heute erhält man aus Satelliten-Messungen :<br />

(Re − Rp)/Re = 1/298.25 mit Index e für Äquator und p für Pol.<br />

Die Entfernung zum Mond<br />

• ZUSATZ<br />

Der Öffnungswinkel des Mond Durchmessers beträgt Θ ≈ 0. ◦ 5. Damit ist<br />

DMond<br />

DE-M<br />

= sin Θ = 1<br />

2<br />

π<br />

180<br />

und damit DMond = 0.27D⊕. Hipparchus, der beim Vergleich von historischen Beobachtungen mit seinen eigenen <strong>die</strong><br />

Präzession der Äquinoxien entdeckte, konnte Winkel von etwa 240 arc sec mit der Armillasphäre messen. Die ersten<br />

Präzisionsmessungen (auf 6 Stellen Genauigkeit) wurden von Bradley durchgeführt. Er bestimmte dazu sogar Temperatur<br />

und Luftdruck.<br />

Bis heute ist das System Erde - Mond von grossem physikalischen Interesse (Gezeitenreibung). Die<br />

Parallaxe π = R⊕/D Erde-Mond = 3 422 ′′ (Winkelgrad) kann direkt gemessen werden. Die Methode des<br />

Aristarch, der <strong>die</strong> Abbildung des Erdradius auf den Mond betrachtete, ist sogar noch genauer. Legen<br />

wir den Erdradius R⊕ = 6 400 km als natürliche Grundeinheit für Längenmessungen zugrunde, dann

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